Archäologie

Griechische Tempel waren behinderten­gerecht

imago/Artokoloro
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Rampen dienten einem barrierefreien Zugang. Auch sonst war im antiken Griechenland für Behinderte recht gut gesorgt.

Hephaistos war, obwohl vom obersten Götterpaar gezeugt, von Geburt an schwächlich und lahm. Seine Mutter Hera fand ihren Sohn abstoßend und warf ihn vom Olymp hinunter. Aber er setzte sich auf Erden durch, als bester aller Schmiede, der auf goldenen Krücken seine Werkstatt inspizierte und sich menschenähnliche Automaten für die schwierigsten Arbeiten baute – die ersten Roboter. Schließlich wurde er in den Olymp zurückgeholt und zum hoch verehrten Gott des Feuers und der Schmiedekunst.

Man kann diesen Mythos durchaus als Hinweis sehen, dass körperlich Behinderte im antiken Griechenland für die Verhältnisse der Epoche gut integriert waren. Arme Invalide erhielten in Athen finanzielle Beihilfen, wohlhabendere ließen sich auf Bahren oder in Sänften transportieren und erfüllten auch nach schweren Verletzungen hohe Funktionen als Politiker. Und sogar in den Heiligtümern war für Menschen mit eingeschränkter Mobilität gesorgt – wie erst jüngst durch eine Studie von Debby Sneed an der University of California in Long Beach so richtig klar wurde (Antiquity, 21.7.).

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