Interview

Kaiser über Corona-Ampel: „Darf zu keinem Streit um die Kosten kommen“

Peter Kaiser (re.) mit dem slowenischen Premierminister Borut Pahor am 23. Juli in Klagenfurt.
Peter Kaiser (re.) mit dem slowenischen Premierminister Borut Pahor am 23. Juli in Klagenfurt.APA/GERT EGGENBERGER
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Der Kärntner Landeshauptmann, Peter Kaiser (SPÖ), befürwortet nach anfänglicher Skepsis das Ampelsystem. Schulschließungen im Herbst will er möglichst vermeiden.

Die Presse: Sie waren anfangs skeptisch. Wie zufrieden sind Sie jetzt mit dem Corona-Ampelsystem?

Peter Kaiser: Ich halte die Ampel für eine positive Idee, es wird aber notwendig sein, auch mit Landeshauptleuten eine Konferenz durchzuführen, bevor wir dann in den Echtbetrieb gehen. Man sollte jetzt den Probebetrieb abwarten, ich nehme an, wir werden die eine oder andere Erfahrung gewinnen. Zum Beispiel wird es sinnvoll sein, die Experteneinschätzungen schon am Donnerstag zu veröffentlichen, damit wir am Freitag die Ampelregelung für die Bezirke festlegen können.

Aber das Prozedere ist jetzt in Ordnung?

Es gibt kein optimales Prozedere, das für alle zufriedenstellend ist. Für manche wird es überbordend sein, manche werden argumentieren, dass man es vor Ort besser einschätzen kann. Das stimmt in vielen Bereichen. Auf der anderen Seite bin ich froh, dass seit Langem wieder den Expertinnen und Experten die Einschätzung der Lage überlassen wird. Letztendlich müssen die Entscheidungen politisch getroffen werden. Aber eines ist ganz entscheidend: Es muss klar sein, dass die Verantwortlichkeit beim Bund bleibt.

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