Gespräche mit Abstand

Susanne Raab: "Upskirting wird bald eine Straftat sein"

V. l.: Susanne Raab mit den "Presse"-Journalistinnen Elisabeth Postl und Iris Bonavida vor dem Eingang zum Integrationsministerium im Bundeskanzleramt
V. l.: Susanne Raab mit den "Presse"-Journalistinnen Elisabeth Postl und Iris Bonavida vor dem Eingang zum Integrationsministerium im BundeskanzleramtDie Presse/Michèle Pauty
  • Drucken

Türkis-Grün hat sich geeinigt: Wer Frauen ohne Einwilligung unter den Rock fotografiert, dem droht bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe. Frauen- und Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) über gleichberechtigte Familien und ein Jahrzehnt Integrationspolitik.

Die Presse: Frauen erleben durch Corona eine massive Mehrbelastung, vor allem durch die Kinderbetreuung. Hat das Virus Österreich in Sachen Gleichstellung zurückgeworfen – oder war das Land einfach nie so weit?

Susanne Raab: Mir ist wichtig zu sagen: Wir lassen uns als Frauen durch die Coronakrise nicht zurückwerfen. Österreich hat noch einen weiten Weg zu gehen, was die vollkommene Gleichberechtigung von Mann und Frau betrifft. Aber wir tun jetzt alles dafür, langfristige Belastungen durch Corona für Frauen abzufedern.

Macht es Sie stolz, wie viel Frauen stemmen? Oder wütend?

Ich wünsche mir für jede Partnerschaft, dass sie gleichberechtigt ist. Meine Aufgabe ist es, Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Zum Beispiel mit dem automatischen Pensionssplitting: Der berufstätige Elternteil lässt demjenigen, der in der Kinderbetreuung arbeitet, Pensionszeiten zukommen.

Es gibt aber die Sorge, dass das Pensionssplitting die Rollenbilder weiter verfestigt. Die Frau bleibt dadurch weiter zu Hause.

Das Pensionssplitting baut auf dem Gedanken der Gleichberechtigung auf. Jede Familie organisiert sich selbst, und der Staat gestaltet Grundlagen, damit es keine negativen Auswirkungen für Frauen gibt. Pensionssplitting ist ein gesellschaftspolitischer Meilenstein, der für Frauen langfristig wirkt – wie auch unser Paket „Hass im Netz“.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Gespräche mit Abstand

Karoline Edtstadler: Ohne Sanktionen „weniger Wille“

Verfassungsministerin Edtstadler hielte Strafen auch bei künftigen Coronaregeln für sinnvoll. Sie sei „nicht glücklich“, dass die alten Verordnungen gesetzwidrig gewesen seien. Gesundheitsminister Anschober habe damals aber ihr Angebot für rechtliche Hilfe nicht in Anspruch genommen.
Gespräche mit Abstand

Werner Kogler: "So kalt wird uns das Virus nicht mehr erwischen"

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) über die Lehren aus der Krise, die Zusammenarbeit mit Sebastian Kurz, Message Control und eine dringend notwendige Plastikabgabe.
Im Wiener Burggarten, der zu den Bundesgärten gehört, die wiederum dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus unterstehen: Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Oliver Pink,  Innenpolitik-Chef der „Presse“.
Interview

Elisabeth Köstinger: "Frauen werden härter beurteilt, finde ich"

Ministerin Elisabeth Köstinger im „Presse"-Interview über „herabwürdigende" Kritik an den Ministerinnen der ÖVP, die Probleme des Tourismus, unhaltbare Zustände in der Fleischproduktion und den Engpass bei der Germ.
Bildungsminister Heinz Faßmann und "Presse"-Innenpolitik-Chef Oliver Pink.
Interview

Faßmann: „Habe noch Hausübungen zu erledigen“

Bildungsminister Heinz Faßmann über seine skeptische Haltung in Bezug auf Schulschließungen, die Unterschiede zwischen dem Ischgl-Virus und dem Tönnies-Virus und seine Sicht auf die »Cancel Culture« an den Universitäten.
Im Rathauspark: Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (Mitte) im Gespräch mit Rainer Nowak (li.) und Dietmar Neuwirth (re.).
Interview

Ludwig: ÖVP könnte Hebein mit Neos zur Bürgermeisterin küren

Wiens Bürgermeister warnt vor einer Koalition gegen die SPÖ, wirft Türkis-Grün Corona-Panikmache vor, wehrt sich gegen den Vorwurf, mit dem Gastro-Gutschein Wahlkampf zu treiben und erklärt, warum er während des Lockdown der Regierung öffentlich nicht widersprochen hat.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.