Champions League

Paris St. Germain zerstört Atalantas Träume in der Nachspielzeit

Neymar jubelt mit Torschützen Choupo-Moting
Neymar jubelt mit Torschützen Choupo-MotingAPA/AFP/POOL/DAVID RAMOS
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Im Viertelfinale der Champions League schrammte Atalanta Bergamo hauchdünn an der großen Überraschung vorbei. Erst in den letzten Spielminuten gelangen PSG die Tore zum 2:1.

Die Rollen waren vor dem Auftaktspiel des Finalturniers der Champions League in Lissabon klar verteilt. Im Estádio da Luz wollte der französische Serienmeister aus Paris seiner Favoritenrolle gerecht werden, Atalanta Bergamo hingegen ging als klarer Außenseiter in das Duell gegen die Millionentruppe von der Seine. Mit einer Mischung aus offensivem Tempofußball und beinhartem Verteidigen sahen die Italiener nach der Führung durch Mario Pasalic (26.) lange Zeit wie der Sieger aus, am Ende bewies jedoch PSG den längeren Atem. Dank Last-Minute-Toren von Marquinhos (90.) und Eric Maxim Choupo-Moting (93.) zogen die Franzosen ins Halbfinale ein, wo sie auf den Sieger des Duells RB Leipzig gegen Atlético Madrid treffen.

Atalanta erwischte vor leeren Rängen den besseren Start und spielte mutig auf. Die Mannschaft von Gian Piero Gasperini konnte den Ausfall ihres Sturmtanks Josip Iličić augenscheinlich gut verkraften und ließ den Franzosen in der ersten Viertelstunde kaum Spielraum. Papu Gómez prüfte Keylor Navas im Tor von PSG als Erster (3.), im direkten Gegenzug tauchte Neymar alleine vor Atalanta-Torhüter Sportiello auf. Der Brasilianer setzte den Ball fast leichtfertig rechts am Tor vorbei, es sollte die größte Chance der Pariser in der ersten Halbzeit sein. Die bestimmende Mannschaft blieb Atalanta, das über seine offensiven Außenverteidiger Robin Gosens und Hans Hateboer immer wieder gefährliche Nadelstiche setzte.

Verdiente Führung für Atalanta

Nach der Drangphase der Italiener fand PSG besser hinein, kam gegen die solide Verteidigung jedoch nur zu sporadischen Chancen, insbesondere Neymar. Dessen nomineller Sturmpartner Kylian Mbappé, der zunächst angeschlagen auf der Bank saß, wurde indessen schmerzlich vermisst. Und gerade, als PSG die Partie im Griff zu haben schien, versetzte ihnen Mario Pašalić einen Stich mitten ins Herz.

Bei einem Entlastungsangriff Bergamos schien Zapata an der Strafraumgrenze den Ball schon verloren zu haben, gelangte aber doch noch zum frei stehenden Pašalić. Der 25-jährige Kroate überlegte nicht lange und zirkelte den Ball an Navas vorbei halbhoch in die linke Ecke (26.). Damit markierte er bereits das 116. Pflichtspieltor der Italiener in dieser Saison, PSG - die Franzosen hatten ihr letztes Ligaspiel Anfang März absolviert - hatte dem zunächst nichts entgegenzusetzen.

Mario Pašalić bringt Atalanta in Führung
Mario Pašalić bringt Atalanta in FührungREUTERS

Später Ausgleich nach zerfahrener Halbzeit

Mit dem Rückstand vor Augen startete PSG offensiv in die zweite Halbzeit, doch die Italiener blieben die gefährlichere Mannschaft. Doch Berat Djimsiti setzte den Ball aus fünf Metern neben das Tor. Als Reaktion brachte PSG-Trainer Thomas Tuchel in der 60. Minute seinen 21-jährigen Weltmeister Mbappé. Der gewünschte frische Wind blieb jedoch aus, stattdessen störten Fouls und Unterbrechungen den Spielfluss. Insgesamt verteilte der englische Schiedsrichter Anthony Taylor gleich neun Gelbe Karten.

Je länger das Spiel dauerte, desto mehr verlegte Atalanta sich aufs Verteidigen. Doch PSG schien glücklos zu bleiben - bis zur letzten Spielminute der regulären Spielzeit: Nach Flanke von Eric Maxim Choupo-Moting brachte Neymar den Ball in die Mitte und Marquinhos drückte ihn über die Torlinie. Der Schock über den Last-Minute-Ausgleich setzte Atalanta zu, und PSG wusste dieses Momentum für sich zu nutzen. In der Nachspielzeit tankte sich Mbappé im Strafraum durch, legte den Ball in die Mitte und Choupo-Moting stand goldrichtig, um das entscheidende 2:1 zu erzielen (93.). Die aufopferungsvolle Leistung des Dritten der abgelaufenen Serie A blieb unbelohnt, PSG steht erstmals seit 25 Jahren wieder im Halbfinale.

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