Die Demokraten halten dem Chef des State Departments ein langes Sündenregister vor. Der Außenminister zeigt sich unbeeindruckt und verweist auf Erfolge.
Washington/Wien. So viel scheint sicher: In der langen Reihe von amerikanischen Außenministern wird Mike Pompeo - der am Donnerstagabend in Wien gelandet ist - bestimmt nicht zu jenen Ressortchefs gehören, die Diplomatiehistoriker in Zukunft einmal auf der Bühne der Weltgeschichte vor den Vorhang holen werden. Dafür ist Pompeo viel zu sehr Ideologe und Parteipolitiker und viel zu wenig Pragmatiker und Weltpolitiker. Er hat auch sein Ressort nicht geschlossen hinter sich vereint, weil er selbst sich seit seinem Amtsantritt im April 2018 auch nicht hinter seine Beamten gestellt hat, wenn diese ins politische Kreuzfeuer gerieten.
Zuletzt haben Mitarbeiter des demokratischen Stabs im außenpolitischen Ausschuss des Senats einen 46-seitigen Report über die „Schwächung des Außenamts unter der Trump-Regierung“ vorgelegt. Klar hat der Bericht eine parteipolitische Schlagseite, doch Fakten bleiben Fakten
► Nach dreieinhalb Jahren Trump-Regierung sind im State Department noch immer elf Vizeaußenminister- oder Staatssekretärposten vakant oder nur provisorisch besetzt.