Atlético eliminiert

Leipzig erstmals im Halbfinale der Champions League

Champions League - Quarter Final - RB Leipzig v Atletico Madrid
Champions League - Quarter Final - RB Leipzig v Atletico MadridREUTERS
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RB Leipzig setzt sich gegen die favorisierte Mannschaft von Atlético Madrid mit 2:1 durch und steht im Halbfinale der Champions League. Dort wartet am Dienstag Paris SG.

Leipzig gegen Atletico war das Duell zweier Meisterschaftsdritter, die in ihren heimischen Ligen gut spielten, sich aber gegen die ganz großen Teams (Bayern und Dortmund bzw. Real und Barcelona) nicht durchsetzen konnten. Die Deutschen, die ihr erst 15. Spiel in der Königsklasse bestritten, mussten den Abgang ihres besten Stürmers Timo Werner kompensieren, der für 53 Millionen Euro zum FC Chelsea gewechselt war. Atlético hätte bereits vor der Abreise zum Viertelfinale für Schlagzeilen gesorgt, zwei Spieler waren positiv auf Corona getestet worden. Da ein zweiter Test allerdings negativ ausfiel, erübrigten sich vorerst weitere Diskussionen um das Finalturnier in Lissabon.

Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann ließ seine Mannschaft in einem 3-5-2-System spielen, in dem Dayot Upamecano die Dreierkette dirigierte und Kevin Kampl das Spiel auf der Sechserposition steuerte. Der sprintstarke Werner sollte durch Sabitzer und Poulsen ersetzt werden. Atlético lief mit einer soliden Viererkette auf, an vorderster Front stürmte Routinier Diego Costa, der bereits im Finale 2014 für die Mannschaft von Diego Simeone gespielt hatte - aber alles in diesem Spiel schuldig blieb.

Taktisch geprägte erste Halbzeit

Bei den Madrilenen sorgte der umtriebige Yannick Carrasco für Unruhe in den Leipziger Abwehrreihen, er setzte auch den ersten nennenswerten Schuss auf das Gehäuse von Peter Gulacsi ab (10.), den dieser zur Ecke abwehren konnte. In Folge reklamierten beide Mannschaften erfolglos Elfmeter, die großen Chancen blieben aber aus. Ansonsten hielt die Viererkette Atléticos den Angriffen ebenso stand wie die Hintermannschaft der Leipziger um den resoluten, erst 21-jährigen Upamecano. RB kämpfte mit allen Mitteln, was auch der Abwehrchef der Madrilenen, Stefan Savic, zu spüren bekam. Nach einem Zusammenstoß mit Marcel Halstenberg (35.) mussten er und sein Gegenspieler mit Kopfverband weiterspielen.

So wie die zweite Halbzeit endete, begann die zweite. Leipzig arbeitete und lief, Atlético setzte auf Routine und Ballkontrolle. Dieses Konzept, das die Madrilenen auch in der ersten Halbzeit erfolgreich praktiziert hatten, ging aber lediglich für fünf Minuten auf - dann fanden die Deutschen die Lücke im engmaschigen Verteidigungsnetz.

Olmo trifft, Felix gleicht aus

Der aktive Konrad Laimer sorgte vor dem Strafraum des Gegners mit einem schnellen Antritt für Platz und spielte seinen Landsmann Sabitzer frei. Dieser flankte den Ball mit Übersicht in die Mitte, wo der 22-jährige Spanier Dani Olmo den Kopf hinhielt und den Ball unhaltbar für Torhüter Oblak in der langen Ecke platzierte. Mit dem ersten ernsthaften Abschluss ging Leipzig nach 50 Minuten in Führung.

Als Reaktion brachte Simeone den 20-jährigen João Félix in die Partie, der für frischen Wind in der Offensive sorgen sollte. Atlético erhöhte den Druck, Leipzig verlegte sich zusehendes auf Entlastungsangriffe. Das sollte RB zum Verhängnis werden, als ebenjener Felix im Strafraum durchbrach und sich Lukas Klostermann nur mehr mit einem Foul zu helfen wusste. Den fälligen Strafstoß verwandelte das portugiesische Talent trocken in die linke untere Ecke zum Ausgleich (71.).

Adams schießt Leipzig ins Glück

Nach dem Ausgleich gelang es keiner Mannschaft, für zwingende Abschlüsse zu sorgen, die Verlängerung bahnte sich bereits an - doch ein weiteres junges Talent hatte noch etwas dagegen einzusetzen. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit setzte sich der Leipziger Angeliño auf der rechten Außenbahn durch. Der Spanier legte den Ball in die Mitte vor den Strafraum, wo der 21-jährige Tyler Adams wartete, der für Laimer ins Spiel gekommen war. Dieser hielt drauf, sein Schuss, der links am Tor vorbeigegangen wäre, wurde von der tragischen Figur Savic unhaltbar für Oblak abgefälscht. Der Schuss des US-Amerikaners traf Atlético mitten ins Herz und brachte Leipzig erneut in Führung (87.).

Die verbleibende Spielzeit inklusive fünfminütiger Nachspielzeit mutierte für Leipzig zur Zitterpartie, doch das Abwehrbollerk hielt den verzweifelten Versuchen der Madrilenen statt. Mit dem Schlusspfiff des polnischen Schiedsrichters Szymon Marciniak war der erstmalige Einzug der Leipziger ins Halbfinale der Champions League besiegelt, wo am kommenden Dienstag (21:00, live Sky & Dazn) Paris Saint-Germain wartet.

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