Interview

Pamela Rendi-Wagner „Ich habe mich noch nie unterkriegen lassen“

SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner im Abstandsgespräch mit Thomas Prior im Wiener Volksgarten.
SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner im Abstandsgespräch mit Thomas Prior im Wiener Volksgarten.(c) AKOS BURG
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Pamela Rendi-Wagner, Infektiologin und SPÖ-Vorsitzende, hätte in der Coronakrise nicht alles, aber doch sehr vieles anders gemacht als die Regierung. Arbeitslose würde sie gern zu Pflegekräften umschulen. Ein Gespräch über Masken im Unterricht, die Krise ihrer Partei, sozialdemokratische Visionen und Frauen in der Politik.

Als Sektionschefin im Gesundheitsministerium waren Sie bis 2017 für die öffentliche Gesundheit in Österreich verantwortlich. Wäre das Management der Coronakrise unter Ihrer Aufsicht anders verlaufen?

Pamela Rendi-Wagner:
Diese Sektion gibt es seit 2018 nicht mehr. Sie wurde unter Türkis-Blau abgeschafft. Das muss man sich einmal vorstellen: ein Gesundheitsministerium ohne Gesundheitssektion! Als Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit habe ich noch die Kompetenz gehabt, eine bundesweit einheitliche Handlungsanleitung für alle Beteiligten auf den Tisch zu legen, wie beispielsweise bei Ebola. Das ist wichtig, um keinen Fleckerlteppich an Regelungen zu haben.

Was hätten Sie dieses Mal anders gemacht als die Regierung?

Am Anfang hat die Regierung die richtigen Entscheidungen getroffen. Mit einer Ausnahme: Ischgl. Hier ist noch einiges aufzuklären. Aber der Lockdown war notwendig. Die Fehler haben mit den Lockerungen im April begonnen. Spätestens dann hätte es eine Orientierungshilfe für alle Bereiche geben müssen: Was ist zu tun, wenn ein Fall auftritt? Ab wann sind Schulen, Hotels, Bars zu schließen?

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