Unterwegs

Neulich auf der A9

Symbolbild.
Symbolbild.(c) imago images / Michael Kristen
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Unfall, Brand, Rettungsgasse – und wie ausschert, wer sich absolut nix schert.

Mein Name tut nichts zur Sache, auch nicht, woher ich komme. Sagen wir es so: Mein Auto hat ein deutsches Kennzeichen.

Österreich? Finde ich super drollig, jedenfalls, was wir von der Autobahn aus so sehen. Wir sind eher nur auf der Durchreise. Vom Urlaub in Ungarn, wegen der schönen Gewässer dort. Also insofern schön, weil man unbehelligt mit dem Jetski fahren darf. Anderswo findet man ja kaum noch Verständnis für dieses schöne Hobby. Jedenfalls fahren wir auf der Autobahn, A9 glaube ich, und sehen schon den beginnenden Stau – und diese riesige Rauchsäule voraus. Da denkt man natürlich gleich das Allerschlimmste: Das könnte dauern!

Die Ösis machen brav Rettungsgasse, machen wir zu Hause auch immer. Aber ich sage so: Fahrzeit ist auch Urlaubszeit, und die will man nicht im Stau verbringen. Also schaut meine Frau schon auf Google, wie wir da rauskommen: Direkt hinter uns, keine 700 Meter, eine Abfahrt. Also Retourgang rein und: Zurück in die Zukunft! Ich muss allerdings sagen, dass es sich mit dem Jetski-Anhänger nicht so einfach rückwärtsfährt. Man verheddert sich leicht. Zickzack statt gerader Linie. Und dann kommt auch noch so ein doofes Feuerwehrauto daher und macht mächtig Stress. Tatütata, aber hallo! Kann mich ja nicht in Luft auslösen! Musste schon warten, bis ich wieder in der Spur bin! Dabei mache ich gern Platz für Einsatzkräfte, Ehrensache. Dauert bloß 'ne Minute. Oder zwei. Muss der deswegen so brüllen? Doch nix mit Gemütlichkeit im Land der Berge, was? Aber keine Sorge, ging alles ja gut aus: Die Ausfahrt haben wir noch gekriegt!

timo.voelker@diepresse.com

Nächste Woche: Karl Gaulhofer

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.08.2020)

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