Die Vereinbarung zwischen Israel und den Emiraten schwächt insbesondere den Iran, der nun isolierter als zuvor ist. Die Verlierer und Gewinner des neuen Bündnisses, das eine „Zeitenwende“ im Nahen Osten einleiten könnte.
Recep Tayyip Erdoğan versteht sich schon lang als Anwalt der Palästinenser, und am Tag nach der historischen Vereinbarung zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ist das erst recht so. „Wir stehen an der Seite des palästinensischen Volkes“, sagt der türkische Präsident nach dem Freitagsgebet in Istanbul vor Journalisten. Erdoğan droht, aus Protest gegen die Einigung zwischen Israel und den Emiraten den türkischen Botschafter aus den VAE abzuberufen und die diplomatischen Beziehungen auf Eis zu legen – in Israel hat die Türkei schon seit Jahren keinen Botschafter mehr. Auch mit anderen Ländern der Region hat Erdoğan Probleme. Damit ist die Türkei in der Region fast so einsam wie der Iran: Beide Länder sind Gegner des neuen Bündnisses aus Israel, den VAE und Saudiarabien, das den Nahen Osten ab sofort prägen wird.