Coronavirus

Nehammer fordert mehr Gesundheitspersonal an der Grenze

APA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Die Gesundheitsbehörden müssten ihren Personaleinsatz erhöhen, um „effiziente und gemeinsame Kontrollen sicherzustellen“, fordert Innenminister Nehammer.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) fordert angesichts der am kommenden Montag in Kraft tretenden Reisewarnung für Kroatien mehr Gesundheitspersonal an den Grenzen, um effizientere Kontrollen von heim- bzw. durchreisenden Urlaubern durchführen zu können. "Die Polizei kontrolliert derzeit deutlich mehr als die Gesundheitsbehörden", betonte Nehammer am Samstag.

Seit Anfang August 2020 habe man mehr als 800.000 polizeiliche Kontrollen an den Grenzen und im grenznahen Hinterland vorgenommen, legte der Innenminister in einer Presseaussendung dar. Davon wurden etwa 650.000 gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden abgewickelt. "Etwa 150.000 Kontrollen mussten aber ohne Beteiligung der Gesundheitsbehörden vorgenommen werden", bedauerte Nehammer. Der Personaleinsatz müsse erhöht werden, "um effiziente und gemeinsame Kontrollen sicherzustellen".

300 Polizeischüler stehen zur Verfügung

Die Zahl der für die Grenzkontrollen eingesetzten Polizisten könne ab Montag erforderlichenfalls nochmals verstärkt werden," um den Gesundheitsbehörden die Möglichkeit für die Entfaltung ihrer Maßnahmen zu geben", sagte Nehammer. 300 Polizeischüler im zweiten Ausbildungsjahr stünden dafür zusätzlich zur Verfügung. "Wenn es erforderlich ist, wird es auch temporäre Zuteilungen aus anderen Bundesländern geben", kündigte Nehammer an. Der Einsatz von weiteren Polizeibeamten mache allerdings nur dann Sinn, wenn auch die Gesundheitsbehörden mehr Personal an den Grenzen aufbieten.

"Die Polizistinnen und Polizisten nehmen an der Grenze die Anhaltung der Fahrzeuge vor und führen die Kontrolle der Reisedokumente durch. Daran anknüpfend werden die entsprechenden Maßnahmen durch die Gesundheitsbehörden gesetzt, wie Kontrolle der Corona-Tests und Anordnung der Heim-Quarantäne. Auch die Durchführung von Corona-Tests an der Grenze könnten von den Gesundheitsbehörden in diesem Zuge gemacht werden", erläuterte der Innenminister zum Prozedere.

Abgesehen davon kündigte Nehammer am Samstag den Einsatz von Drohnen zur Grenzüberwachung an. Ende August startet der Testbetrieb, der voraussichtlich bis zum Jahresende dauern soll, und zwar an den Grenzen zu Ungarn und Slowenien.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Infektionszahlen

"Virus kommt mit dem Auto": Kontrollen und Tests für Heimkehrer

Verstärkte Gesundheitskontrollen sollen helfen, das „Einschleppen des Virus aus dem Ausland effektiver und schneller zu bekämpfen“, erklärt Bundeskanzler Sebastian Kurz.
CROATIA-HEALTH-VIRUS-TOURISM
Großteils aus Kroatien

Jeder dritte Neuinfizierte ist Reiserückkehrer, Drive-In-Testcenter in Wien eröffnet

Mit 303 Neuinfektionen von Freitag auf Samstag wurde der höchste tägliche Zuwachs seit Anfang April verzeichnet. Auf Sonntag war der Wert mit 191 Neuinfektionen wieder geringer.
++ THEMENBILD ++ CORONAVIRUS / SCHUTZMASKEN / MNS-TRAGEPFLICHT / MASKENPFLICHT
Covid-19

Mehr als 300 Neu­infektionen mit dem Coronavirus in Österreich

Am Samstag gab es die höchste tägliche Zuwachsrate seit Anfang April. Allein 131 Neuinfektionen betreffen Wien. Für Kärntner Rückkehrer werde es ebenfalls kostenlose Coronatests geben, teilte die Gesundheitsreferentin nach einer Ankündigung Anschobers mit.
Volle Strände an Kroatiens Küsten. Problematisch waren dann aber vor allem die Partymeilen in der Nacht.
Reisewarnung

Das Ende des Kroatien-Urlaubs

Österreich verhängt wegen stark steigenden Coronafällen ab Montag eine Reisewarnung für Kroatien. Bei Einreisen wird dann ein negativer Corona-Test verlangt. Zagreb bemüht sich derweilen um Schadensbegrenzung – und wiegelt ab.
Südosteuropa

Das Virus als Urlaubssouvenir

Immer mehr Reisende kehren aus den Ferien in Serbien, Kroatien oder dem Kosovo mit einer Corona-Infektion zurück.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.