Champions League

Die Selbstdemontage des Pep Guardiola

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FBL-EUR-C1-MAN CITY-LYONAPA/AFP/POOL/MIGUEL A. LOPES
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Pep Guardiola könnte bei Manchester City nach dem abermaligen Scheitern und taktischen Fehlern bei der Niederlage gegen Lyon bald Geschichte sein. Die englische Presse hat mit dem Spanier abgeschlossen.

Pep Guardiola hat auch in seiner vierten Saison als Trainer von Manchester City das große Ziel, die Champions League zu gewinnen, verpasst. Die Engländer unterlagen am Samstag im Viertelfinale überraschend Olympique Lyon mit 1:3, der Gewinn der wichtigsten Trophäe im Vereinsfußball bleibt für die Citizens damit weiter eine Illusion. Schon in den Jahren zuvor war der Klub nie bis ins Halbfinale vorgedrungen. Die Chronologie des Scheiterns: AS Monaco 2017 (Achtelfinale), FC Liverpool 2018 (Viertelfinale), Tottenham Hotspur 2019 (Viertelfinale).

Nach dem erneuten Flop wurde Guardiola am Sonntag von den englischen Gazetten erwartungsgemäß nicht mit Samthandschuhen angefasst. Der „Guardian“ schrieb angesichts der misslungenen taktischen Umstellung: „Wie oft, Pep, wie oft? Dass Pep Guardiola K.-o.-Spiele überkompliziert, ist zu einer solchen Binsenweisheit geworden, da scheint es unmöglich, dass ein Trainer mit so klarem Denken diesem Muster noch folgt. Immer noch versucht er Wege zu finden, seine eigenen Ängste, seinen manischen Intellektualismus in die feinen Details des elitären K.-o.-Fußballs einzufügen.“

Erinnerungen an die Bayern

Die Geduld der finanzstarken Klub-Eigentümer aus Abu Dhabi könnte sich dem Ende zuneigen. Trotz laufenden Vertrags bis 2021 scheint Guardiola in Manchester schwer angezählt, zumal die Meisterschaft mit 18 Punkten Rückstand auf Liverpool deutlich verpasst wurde. Der Triumph im Ligapokal Anfang März ist da nicht einmal ein schwacher Trost.
Auch Guardiola selbst kennt die Gesetzmäßigkeiten des Fußballs: „Viele Trainer haben das große Problem, dass sie raus sind, wenn sie diesen Wettbewerb nicht gewinnen“, erklärte der 49-Jährige. „Es ist mir genauso bei Bayern passiert, auch da habe ich die Champions League nicht gewonnen. Da bin ich gescheitert.“

Guardiola, einst bei Barcelona für Tiki-Taka und Titel gefeiert, hat seit seinem Abgang aus Spanien 2012 weder mit Bayern München noch mit Manchester City das Finale der Champions League erreicht. Für jemanden, der den Anspruch hat, der beste Trainer der Welt zu sein, ist das ein vernichtendes Zeugnis. Die Halbfinalspiele der Königsklasse verfolgt der Katalane aus der Ferne. Am Dienstag (21 Uhr) trifft Leipzig auf Paris SG, am Mittwoch (21 Uhr, jeweils live auf Sky, Dazn) fordert Lyon die Bayern. (red)

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