Reisewarnung

Hunderte Kroatien-Rückkehrer schafften Einreise nicht rechtzeitig

CORONAVAVIRUS: KOSTENLOSE COVID-19 TESTS FUeR WIENER KROATIEN-REISERUeCKKEHRENDE
CORONAVAVIRUS: KOSTENLOSE COVID-19 TESTS FUeR WIENER KROATIEN-REISERUeCKKEHRENDEAPA/HERBERT P. OCZERET
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An der Grenze kam es zu massiven Staus. Nicht allen gelang die Einreise beim Grenzübergang Spielfeld vor Mitternacht. Die Wiener Drive-In-Station, wo Urlauber ebenfalls Stunden warteten, könnte länger bestehen bleiben. Die Stadt plädiert zudem für Gratis-Tests für alle.

Mit der geltenden Reisewarnung in Kroatien starten österreichweit die Screening-Tests für Rückkehrer aus dem Urlaubsland. Alle die bis Mitternacht die Grenze nach Österreich passiert haben, können sich gratis testen lassen. Doch nicht alle schafften es rechtzeitig. Rund 350 Österreicher oder in Österreich lebende Personen haben es in der Nacht auf Montag wegen des Rückstaus nicht mehr vor Mitternacht über die Grenze in Spielfeld nach Österreich geschafft. Sie müssen nun vorerst in Quarantäne, sagte Manfred Walch, Bezirkshauptmann von Leibnitz, Montagfrüh. Bis etwa 1.30 Uhr habe sich dann der Stau aufgelöst.

CORONAVIRUS: RUeCKREISEVERKEHR GRENZUeBERGANG SPIELFELD
CORONAVIRUS: RUeCKREISEVERKEHR GRENZUeBERGANG SPIELFELDAPA/ERWIN SCHERIAU

Nicht nur österreichische Rückkehrer sorgten für Staus. Auch viele deutsche Urlauber, die als Transit gelten, wollten wegen des Endes der Ferien in einigen Bundesländern zurückkehren. So kam es, dass es schon an den Grenzübergängen von Kroatien nach Slowenien staute und dann in Folge auch besonders in Spielfeld bei der Einreise nach Österreich. Zeitweise war mit drei Stunden Wartezeit zu rechnen.

Walch kritisierte die kurze Vorbereitungszeit, denn allein - ohne das Bundesheer, dass in Spielfeld 50 Soldaten als Assistenz geschickt hat - wären die Kontrollen an der Grenze gar nicht möglich. Montagvormittag verlief aber alles reibungslos. Kaum ein Urlauber regte sich auf, die meisten rechnen mit den Kontrollen und wissen, dass ihnen Quarantäne droht. Dieser Umstand stößt aber bei manchen auf Unverständnis. "Absurd ist das schon: Wo wir waren, war kein einziger Corona-Fall, wir waren auf einem Boot", sagte der Wiener Sven.

Stundenlanges Warten auf Gratis-Tests

Stundenlanges Warten hieß es aber auch für viele, die es rechtzeitig nach Österreich geschafft hatten. Diese können sich gratis testen lassen, in allen Bundesländern werden dazu Drive-in-Stationen aufgesperrt. In Wien machte schon am Sonntag eine solche Station beim Praterstadion auf. Der Andrang war gewaltig. Insgesamt wurden 698 Testungen dort absolviert, wie ein Sprecher von Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Montag berichtete

Über drei Stunden betrug die Wartezeit im Drive-in am Abend, etwas weniger für Fußgänger. Noch länger hätte es gedauert, hätten nicht viele aufgegeben. Denn angesichts der bis auf die Straße hinausreichenden Schlange drehten zahlreiche Autos gleich wieder um. Nicht wenige gaben nach ein oder zwei Stunden des Wartens mit nur wenigen Wagenlängen Fortschritt auf.

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CORONAVAVIRUS: KOSTENLOSE COVID-19 TESTS FUeR WIENER KROATIEN-REISERUeCKKEHRENDEAPA/HERBERT P. OCZERET

Im Vorfeld hatte es geheißen, dank Gurgeltest sei es möglich, viele Personen in kurzer Zeit zu überprüfen. In der Praxis kamen sowohl Autofahrer als auch Fußgänger nur quälend langsam voran, wie der Eigenversuch zweier Kroatien-Heimkehrer ab 18.20 Uhr zeigte. Zu Fuß war die Prozedur um 20.57 Uhr geschafft. Das Auto mit seinen vier Insassen war erst um 21.38 abgefertigt, obwohl zwischenzeitlich eine dritte Auto- und eine zweite Fußgängerteststelle eröffnet worden waren.

Schleppende Datenaufnahme und ungeklärte Fragen

Zeitraubend war dabei weniger das Gurgeln, das von den betreuenden Personen trotz stundenlanger Dauerbelastung sehr freundlich und humorvoll abgewickelt wurde. Zeitraubend war, dass erst mit dem Gurgeln die Daten aufgenommen und die Administration in Gang gesetzt wurden, statt dafür die lange Wartezeit zu nutzen. Und da gab es dann Überraschungen, etwa die Frage nach der e-Card, die im Vorfeld nicht angekündigt worden war, oder dass nur Menschen mit Hauptwohnsitz in Wien teilnehmen dürfen. Dafür gab es keine Fragen nach einem Kroatien-Aufenthalt. Jeder Wiener, der die Wartezeit überstanden hatte, kam dran.

Überraschungen gab es auch für die Betreuer der Coronatests, die selber nicht wussten, wie lange sie durchhalten müssten. Erst um 1:30 Uhr waren alle Tests abgefertigt.

Wer Krankheitssymptome verspürt, soll das Stadion meiden - und stattdessen die Telefonnummer 1450 wählen. In diesem Fall erfolgt die Testung zu Hause. Beim Ernst-Happel-Stadion wird übrigens der neue Gurgeltest angewendet, daher darf zwei Stunden vor der Testung nichts mehr gegessen werden.

Hacker für kostenlose Tests für alle

Auch für den heutigen Montag werden zahlreiche Rückkehrer erwartet. Wenn nötig, werde man die Kapazitäten noch weiter erhöhen, hieß es vom Wiener Gesundheitsstadtrat Hacker. Das Coronavirus-Testcenter könnte länger in Betrieb bleiben, erklärte Hacker bei einer Pressekonferenz am Montag. Ursprünglich war geplant, die für Kroatien-Rückkehrer gedachte Teststraße kommenden Freitag wieder zu schließen.

Man werde auch die Diskussion darüber führen, warum sie nur für Kroatien-Rückkehrer gelten solle und nicht auch für andere. Hacker sprach sich dafür aus, diese Ungleichbehandlung zu beenden. Die Tests, so forderte er, sollen ähnlich wie in der Gastronomie und im Tourismus kostenlos sein: "Das dient letztendlich uns allen."

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(APA/red.)

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