Festspielkritik

Salzburg: Wie Igor Levit dem Flügel alles abrang

Differenziert im Anschlag: Igor Levit bei den Salzburger Festspielen.
Differenziert im Anschlag: Igor Levit bei den Salzburger Festspielen.(c) Marco Borrelli
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An seinem siebten Salzburger Festspielabend bewältigte Igor Levit auch die „Hammerklavier-Sonate“ beeindruckend.

Wie eine Katze bewegte sich Igor Levit bei Beethovens „Hammerklavier-Sonate“. Mal drückte er sich fest vom Klavier ab, mal richtete er den Oberkörper elastisch auf, die Arme wie Bögen geformt und eine Hand hoch erhoben, um sich gleich wieder lauernd zusammen zu kauern und voller Rasanz in den nächsten Lauf zu starten. Dabei wirkte Levits Art der Präsentation nicht aufgesetzt, vielmehr wie ein ständiger Kampf mit dem Flügel . . .

Differenziert im Anschlag, mit großer Geläufigkeit und reich an Farben war schon das erste Stück am siebten Abend von Levits Salzburger Serie mit allen 32 Klaviersonaten Beethovens: Bei Nr. 27 in e-Moll ließ er die kantablen Stellen weich hervorquellen, nahm das schroff wirkende Hauptthema ganz besonders exakt. Auch wenn Levits außerordentliche Fingerfertigkeit, edle Pianokultur und Virtuosität unumstritten sind, den oftmaligen Wiederholungen im Rondo hätte etwas mehr Verspieltheit gut getan.

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