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Traumtour an der Traun: Alles, nur nicht trocken

Schwarz und klar hebt sich ein Felsbrocken von den Nebelschwaden über der Koppenwinkellacke ab.
Schwarz und klar hebt sich ein Felsbrocken von den Nebelschwaden über der Koppenwinkellacke ab.Benedikt Kommenda
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Eine Runde um den Sarstein an der steirisch-oberösterreichischen Grenze zeigt, wie schön das Salzkammergut bei Schlechtwetter sein kann.

Im Salzkammergut kann auch mittelprächtiges Wetter außerordentlich schön sein. Das hat eine Mountainbike-Runde bewiesen, die ich neulich um den Sarstein an der Grenze zwischen der Steiermark und Oberösterreich gefahren bin. Beim Start in Bad Aussee hatte es leicht geregnet, gegen Ende der Tour stark. Dazwischen: heiter bis wolkig – und märchenhaft.

Grafik: Gregor Käfer

Zum Losfahren bietet sich der Parkplatz vor der Narzissentherme in Bad Aussee an. Die recht gut ausgeschilderte Strecke führt (im Uhrzeigersinn) über die kleine Ortschaft Sarstein an die (Koppen-)Traun. Der Regen hat aufgehört, aber von der Straße spritzt noch reichlich Wasser in die Höhe, und unter Regenjacken ist man sowieso immer nass, ob von innen oder außen. Egal, solange es nicht kalt ist. Ein Stück geht es auf einer Trasse samt 55-Meter-Tunnel einer ehemaligen Bahnlinie weiter, die nach einem großen Hochwasser 1897 auf ein höheres Niveau verlegt werden musste.

Nach dem Bahnhof Obertraun-Koppenbrüllerhöhe entfernen wir uns kurz von der Traun und stoßen auf die mystisch anmutende Koppenwinkellacke. Ein großer Felsbrocken hebt sich schwarz und klar von den Nebelschleiern über dem seichten Gewässer ab.

Hallstätter See
Hallstätter SeeBenedikt Kommenda

Am Hallstätter See kommt stellenweise sogar die Sonne durch. Wir fahren am Ostufer nordwärts, anfangs noch mit Hallstatt im Fernblick, dann fasziniert vom Radweg, der eine Zeit lang auf einem Steg über dem Wasser verläuft. Am Ende des Sees angekommen drehen wir nach Osten zurück Richtung Steiermark, wobei es gilt, den Einschnitt zwischen Sarstein und Loser zu überwinden. Das ist, mit 400 Höhenmetern am Stück, der anstrengendere Teil der Runde. Wir fahren aber nicht wie die Autos über den Pötschenpass, sondern auf einer Forststraße weiter im Norden, bis wir – es schüttet – nach Altaussee rollen.

Bis Bad Aussee ist es dann nur noch ein Katzensprung. Jetzt ist es Zeit für trockenes Gewand – und die Frage, warum das Salzkammergut eigentlich nicht Wasserkammergut heißt.

E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com

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