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Oracle bietet für TikTok

FILE PHOTO: A TikTok logo is displayed on a smartphone
FILE PHOTO: A TikTok logo is displayed on a smartphone(c) REUTERS (Dado Ruvic)
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Damit bekommt das Rennen um den chinesischen Kurzvideodienst einen weiteren Teilnehmer. Auch Microsoft will das US-Geschäft der populären App.

US-Präsident Donald Trump hat schon oft Tumulte ausgelöst. Diesmal trat er eine wahre Bieterschlacht um TikTok los. Dabei handelt es sich um eine App, mit der man bis zu einminütige Videos aufnehmen und mit anderen Nutzern teilen kann. Das Geschäft boomt. Drei Milliarden Dollar erwirtschaftete ByteDance, das Unternehmen hinter der App, im vergangenen Jahr.

Doch Kritik wegen Datenschutzproblemen wurde laut. TikTok greift auf die Zwischenablage des Betriebssystems zu. Sie ist ein Speicher für Inhalte, die man verschiebt oder kopiert. Doch während viele Apps nur einmalig zum Start von diesem Zugriff Gebrauch machen, tut TikTok dies unter iOS einmal pro Sekunde.

Verbot der App droht

Prompt forderte Trump ByteDance vor zwei Wochen auf, TikToks US-Geschäft innerhalb von 45 Tagen zu veräußern. Die US-Regierung sorgt sich um Missbrauch der Nutzerdaten und will TikTok sowie WeChat vom chinesischen Technologieriesen Tencent verbieten. Falls Trumps Erlass nicht noch von einem Gericht für ungültig erklärt werden sollte, dürfte TikTok in den USA damit bald nicht mehr verfügbar sein.

Um sich das US-Geschäft unter den Nagel zu reißen, haben sich eine Reihe von US-Konzernen in Stellung gebracht. Nun soll Insidern zu Folge auch Oracle in das Bieterrennen eingestiegen. Der amerikanische Softwarekonzern habe sich einigen Investoren des TikTok-Eigners ByteDance wie General Atlantic und Sequoia angeschlossen, berichtete die „Financial Times“. Sie seien an den Nordamerika-Aktivitäten sowie dem Geschäft in Australien und Neuseeland interessiert und bereiteten derzeit ein Angebot vor.

Microsoft will Daten schützen

Damit würden sie dem weltgrößten Softwarekonzern Microsoft Konkurrenz machen, der bisher als aussichtsreichster Kandidat für den Zuschlag gilt. Das Unternehmen will bis Mitte September einen Deal mit dem privaten chinesischen Eigentümer aushandeln. Teil der Vereinbarung seien ebenfalls der Betrieb in Kanada, Australien und Neuseeland. Europa wurde nicht erwähnt. Microsoft will nach eigenen Angaben dafür sorgen, dass alle persönlichen Daten von US-Bürgern in die USA übertragen und nur dort gesammelt würden.

Dem Kurznachrichtendienst Twitter, der auch Interesse signalisierte, werden hingegen kaum Chancen zugerechnet.

Trump: „Großartiges Unternehmen"

Oracle-Mitgründer Larry Ellison ist einer der wenigen hochrangigen Manager eines Technologiekonzerns, der Trump offen unterstützt. „Ich denke, Oracle ist ein großartiges Unternehmen“, sagte Trump während eines Besuchs in Yuma im Bundesstaat Arizona. Der Konzern könne TikTok in den USA übernehmen.

Für Oracle würde ein solcher Zukauf eine strategische Neuausrichtung darstellen. Bisher erwirtschaftet der US-Konzern den Großteil seiner Einnahmen mit Software-Lizenzen und Cloud-Anwendungen.

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