Libyen ist eine gescheiterter Staat. Zahlreiche Flüchtlinge versuchen über das Bürgerkriegsland in die Europäische Union zu gelangen.
Ex-Wirecard-Chef

Was Marsalek mit Öster­reichern für Libyen plante

Ex-Wirecard-Chef Jan Marsalek wollte in Libyen mitmischen. Dafür zog er einen ÖVP-nahen Berater, einen Offizier und einen Flüchtlingsexperten heran.

Wien. Auch Milliardäre wie Ex-Wirecard-Chef Jan Marsalek prellen die Zeche. Das ist die bittere Erkenntnis eines ÖVP-nahen Beraters, eines österreichischen Offiziers und eines international renommierten Flüchtlingsexperten, die im Frühjahr 2018 in Marsaleks Stadtbüro in einer Münchner Villa sitzen. Die Stimmung ist frostig, denn Marsalek hat Geldzusagen bisher nicht gehalten. Auch von den gemeinsamen Plänen will er plötzlich nichts mehr wissen: dem Wiederaufbau Libyens. Das Vorhaben ist nun ein Fall für die Staatsanwaltschaft.

Der grüne Abgeordnete David Stögmüller hat eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht. Dossiers zu Wirecard werden derzeit Politikern wie Medien zugespielt. So berichtete die „Financial Times“ vor Wochen über Marsaleks Plan von privaten Grenzschutztruppen in Libyen. Über finanzielle Zusagen des österreichischen Innen- und Verteidigungsministeriums unter blauer Führung. Diese wiederum bestreiten das. Geldzusagen seien nie gemacht worden, sagt etwa das Verteidigungsressort. Allerdings sind Akten auch nicht mehr auffindbar. „Presse“ und „Standard“ begaben sich zusammen auf eine Spurensuche, um die verworrene Geschichte zu rekonstruieren.

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Archivbild: Vor zwei Jahren wurde der früherer GRU-Agent Sergei Skripal gemeinsam mit seiner Tochter Julja im südenglischen Salisbury vergiftet (im Bild der mutmaßliche Tatort).
Nowitschok

Der Ex-Wirecard-Chef und das russische Nervengift

Jan Marsalek prahlte mit einem geheimen Dokument um den Angriff auf den Doppelagenten Sergej Skripal. Das Papier stammt aus Österreich. Diese Indiskretion ist einer von mehreren Fällen, die Österreich international immer mehr ins Out befördern. Hierzulande wird fieberhaft nach dem Maulwurf gesucht.

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