#FixOurPlanet

"Brauche ich das wirklich?": Kampagne will für bewussten Konsum sensibilisieren

Der "Nicht-Pop-up-Store" von refurbed in Berlin, in dem "nichts gekauft werden kann".
Der "Nicht-Pop-up-Store" von refurbed in Berlin, in dem "nichts gekauft werden kann".Refurbed
  • Drucken

In den sozialen Medien und in Zusammenarbeit mit Influencern will die Plattform „refurbed“ Aufmerksamkeit auf das Thema Nachhaltigkeit lenken. Für jeden Post mit passendem Hashtag wird zudem ein Baum gepflanzt.

Das zehnte Paar Schuhe, die neuste Version des iPhone, die Erdbeeren aus Marokko: „Brauche ich das wirklich?“ Auf diesen Slogan trifft man zurzeit das eine oder andere Mal in den sozialen Medien. Momentan vielleicht besonders oft, denn am Samstag ist „Earth Overshoot Day“, also der Tag, an dem die der Gesellschaft für ein Jahr zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen aufgebraucht sind. Geht es nach den Leuten, die diesen Satz bewerben und damit eine ganze Kampagne ins Leben gerufen haben, sollte man sich das beim - oder besser gesagt vor dem - Einkaufen ruhig öfter fragen.

Hinter der Kampagne steckt „refurbed", eine Plattform, die gebrauchte elektronische Produkte wie Handys oder Laptops erneuert und frisch aufbereitet wieder verkauft. Im Rahmen ihrer jüngsten Aktion will sie für einen bewussten Konsum sensibilisieren. Denn die Botschaft, die sie verbreiten will, ist eine dringliche: „Unser Konsumverhalten treibt unseren Planeten an seine Grenzen“. Die in Zahlen gegossene Realität führen die Betreiber ihrer Community vor Augen, indem sie ausrechnen und aufzeigen, wie viele Ressourcen für verschiedene Produkte und Dienstleistungen verbraucht werden.

Natürlich könne man keine ganz exakten und punktgenauen Werte nennen, da sich die Zahlen von Produkt zu Produkt unterscheiden. Aber es gehe in erster Linie darum, einen Eindruck zu geben, wie hoch Wasserverbrauch und CO2-Ausstoß durchschnittlich sind. Entscheidend sei „die Message". Für die man die große Reichweite im Internet nutzen möchte, und das, obwohl ja auch bei der Verwendung von Social Media und durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien weltweit große Mengen an Energie verbraucht werden. Aber: „Wir sehen uns in der Verantwortung, unser großes Publikum online zu nutzen und die Menschen auf so wichtige Themen der aktuellen Zeit aufmerksam zu machen." Außerdem habe man sich dazu entschlossen, „für jeden Besucher unserer Webseite, der sich bewusst gegen Konsum entscheidet, oder einen unserer Social Media Posts teilt, einen Baum zu pflanzen. Somit können wir das entstandene CO2 auch wieder kompensieren."

Konsum stoppen, Bäume pflanzen

Auf der eigens eingerichteten Webseite kann man sich über den Ressourcenverbrauch diverser Produkte informieren und sich dann für „Nicht kaufen“ entscheiden - und stattdessen für „Baum pflanzen“. Im Anschluss erhält man ein Zertifikat für den gepflanzten Baum. Refurbed arbeitet dafür mit verschiedenen Kooperationspartnern zusammen, die in verschiedenen Ländern tätig sind. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit mit Eden Reforestation Projects, die Bäume in Haiti, Indonesien, Kenia, Madagaskar, Mosambik und Nepal pflanzen.

Ein Baum gepflanzt wird auch für jedes Posting mit dem Hashtag #FixOurPlanet. Um ihn zu verbreiten, arbeitet refurbed mit Influencern zusammen, die sie in dem Vorhaben unterstützen. Und die wiederum ihre Community zum Nachdenken anregen wollen und dazu auffordern, genauer hinzusehen und das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen. Binnen 15 Tagen sind so bereits mehr als 13.000 Bäume gesammelt worden.

Es gehe nicht darum, sich nie wieder eine neue Jeans zu kaufen oder einen Burger zu gönnen, betonen die Initiatoren. Es gehe einfach nur darum, hin und wieder einmal auf etwas zu verzichten oder zu einer nachhaltigeren Alternative zu greifen. Und sich in diesem Sinne vor dem Kauf zu fragen: „Brauche ich das wirklich?"

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.