Corona

Experte hält 300.000 Infizierte in Österreich für möglich

Die Presse/Clemens Fabry
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Die Dunkelziffer an Corona-Infektionen könnte viel höher sein als bisher geschätzt, glaubt Ages-Experte Franz Allenberger. Die Todesrate sei ähnlich wie jener der Grippe, Folgeschäden aber nicht zu unterschätzen.

Die Dunkelziffer an Corona-Infizierten in Österreich dürfte sehr viel höher liegen als bisher - mit rund 120.000 - geschätzt. Es sei "absolut" möglich, dass bereits 300.000 Menschen Covid-19-positiv waren, sagte Franz Allerberger, Leiter des Bereichs Humanmedizin der Agentur für Ernährungssicherheit (Ages) Mittwoch in der "ZiB2". Er berichtete zudem von schweren Spätfolgen der Viruserkrankung.

Positiv getestet wurden bisher noch nicht ganz 25.000 Menschen in Österreich. Das sei "nur die Spitze vom Eisberg", meinte Allerberger. Darauf deutet auch hin, dass die Sterblichkeit mit 0,25 Prozent angegeben wird - und in Österreich bisher 729 Todesopfer gezählt wurden. Eine ähnliche Todesrate gibt es auch bei der Grippe.

Gefährliche Spätfolgen

Dennoch hält Allerberger die gegen die Corona-Pandemie ergriffenen einschränkenden Maßnahmen für angebracht. Dies auch im Blick darauf, dass die Covid-19-Infektionen sehr viel schwerer verlaufen kann als Grippe - und wesentlich öfter schwere Spätfolgen verursacht. Auch bei milderen Verläufen könnten Dauerschäden nicht nur an der Lunge, sondern auch an Herz, Nieren etc. aufgetreten, die "wochen-, monate-wenn nicht jahrelang" anhalten können, berichtete Allerberger.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober sei überrascht von den Aussagen Allenbergers gewesen, dass es möglicherweise 300.000 Infizierte gäbe, sagte er am Donnertag. Angedacht sei aber ohnehin eine neuerliche Random-Studie, auch wenn der Termin noch nicht feststehe.

(APA)

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