Studie

Wie ein Pflegenotstand vermieden werden kann

Die Zahl der hochbetagten Personen steigt bis 2050 um das Zweieinhalb- bis Dreifache.
Die Zahl der hochbetagten Personen steigt bis 2050 um das Zweieinhalb- bis Dreifache.(c) Markku Ulander/picturedesk.com
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Die Demografie erhöht den Pflegebedarf enorm. Was Experten empfehlen – und was die Regierung plant.

Wien. Pflegenotstand? Nein, davon kann noch keine Rede sein. Die Betonung liegt auf „noch“. Laut einer am Donnerstag präsentierten Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes (Wifo), in Auftrag gegeben vom Pflegeheimbetreiber Senecura und dem Gemeindebund, wird die Zahl der hochbetagten Personen ab 85 Jahren bis zum Jahr 2050 um das Zweieinhalb- bis Dreifache steigen. Und zwar in allen Bundesländern.

Die Nachfrage nach Pflege wird also massiv zunehmen. Und damit auch der Finanzierungsbedarf: Die Gesamtausgaben für Pflege- und Betreuungsdienste werden bis 2030 um 77 Prozent steigen. Der Ausbau mobiler Dienste könnte den Kostenpfad zwar etwas dämpfen, sagte Studienleiterin Ulrike Famira-Mühlberger. Aber aufgrund der demografischen Entwicklung sei der Ausbau stationärer Einrichtungen unerlässlich.

1 Welche Maßnahmen hat die Regierung ins Auge gefasst – und ab wann?

Eigentlich sollten die Gespräche zur Pflegereform schon nach Ostern beginnen. Zwischen ÖVP und Grünen zum einen, zwischen Regierung, Ländern, Gemeinden und Pflegeorganisationen zum anderen. Doch Corona kam hier dazwischen, weshalb der Startschuss auf Mitte Oktober verschoben wurde. Zur Vorbereitung führt das Sozialministerium eine Onlinebefragung durch, an der sich bis Ende Juli etwa 5500 Personen beteiligt haben. Bis Jahresende soll das Reformkonzept stehen und nächstes Jahr dann über eine „Zielsteuerungskommission Pflege“ umgesetzt werden, wie Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) ankündigte.

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