Salzburger Festspiele

Ausdruckskraft und Opulenz für Musik aus allen Richtungen

Daniel Barenboim (Archivbild).
Daniel Barenboim (Archivbild).(c) imago images/Agencia EFE (Miguel Angel Molina via www.imag)
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Tenor Benjamin Bernheim mit viel französischem Charme, Daniel Barenboim als Jubilar mit Musik des Jahresregenten.

Lieder sang Benjamin Bernheim in Salzburg, und doch glaubte man sich ob des starken ariosen Charakters, den der französische Tenor einigen romantischen „Mélodies“ seiner Landsmänner verlieh, eher in einem Arienabend. Mit opulenter Fülle startete Bernheim, kommende Saison unter anderem als Des Grieux in Zürich, Faust in Paris, Rodolfo in München und Roméo an der Met avisiert, schon bei Berlioz' „Les nuits d'été“: mit „Le spectre de la rose“ voll Schmelz und metallischer Strahlkraft. Die Steigerung der Klangfülle bewies, dass der Tenor an große Häuser gewöhnt ist.

Dennoch changierte er auch geschickt mit lieblicher, blumiger Tonfärbung, startete energiegeladen ins abschließende „L'île inconnue“. Strahlend der Ausruf „Reviens, ma bien-aimée“. Auch bei Henri Duparcs „L'invitation au voyage“, „Phidylé“ und „La vie antérieure“ fühlte sich Bernheim sichtlich zu Hause.

Nun hätte der Abend bei all dem Genuss doch zum süßlichen Einheitsbrei werden können, hätte Bernheim nicht vier Lieder von Richard Strauss als Exkurs eingestreut, darunter „Heimliche Aufforderung“ und „Die Nacht“. Gut gewählt, konnte er doch auch hier mit seiner modulationsfähigen Stimme gefallen und zudem mit auffällig klarem Deutsch überzeugen.
Das „Glück“ am Ende von „Befreit“ währte bei ihm expressis verbis schier endlos. In „Morgen“ kosteten er und die souverän und verlässlich begleitende Carrie-Ann Matheson am Klavier den Nachhall aus, bevor der Jubel des Publikums losbrach.

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