Der demokratische Präsidentschaftskandidat liefert eine für seine Verhältnisse souveräne Rede, der viertägige Parteitag seiner Partei ist zu Ende. Die Meisterprüfung steht für den 77-Jährigen freilich erst an.
Vor mehr als 30 Jahren kandidierte er zum ersten Mal ohne Erfolg, 2008 scheiterte er erneut. In der Nacht auf Freitag konnte Joe Biden endlich die Rede halten, auf die er seine gesamte Karriere hingearbeitet hatte. Zum Ende des viertägigen virtuellen Parteitags der Demokraten nahm der 77-jährige Politveteran Biden im Kongresszentrum von Wilmington offiziell die Nominierung für die Präsidentschaftswahl am 3. November an.
Dabei gab sich der sonst nicht immer felsenfest wirkende Redner souverän und angriffslustig gegen den amtierenden Präsidenten: “Es geht nicht nur darum, Stimmen zu gewinnen, es geht auch darum, das Herz und die Seele unseres Landes zurückzugewinnen”, sagte Biden. Wegen des Coronavirus war der Parteitag ohne die sonst üblichen Zuschauermassen über die Bühne gegangen. Trotzdem versuchten die Demokraten um Biden Feststimmung aufkommen zu lassen. Nach seiner Rede schritt der Kandidat mit seiner Frau Jill und der Kandidatin für die Vizepräsidentschaft, Kamala Harris, auf den Parkplatz vor dem Kongresszentrum, wo ein minutenlanges Feuerwerk den Nachthimmel über Wilmington erhellte.