Entspannter Urlaub oder Quarantäne? In Europa herrschen derzeit unterschiedliche Einreisebestimmungen.
Reisewarnung

In welche Länder Österreicher noch einreisen dürfen

Angesichts unterschiedlicher Einreisebestimmungen, stellt sich derzeit eine Frage: Wo in Europa dürfen Österreicher noch ohne Einschränkungen Urlaub machen? „Die Presse“ gibt einen Überblick.

Derzeit herrschen für Einreisende aus Österreich in vielen Ländern unterschiedliche Bestimmungen. Grundsätzlich rät das österreichische Außenministerium nach wie vor „dringend von allen nicht notwendigen“ Auslandsreisen ab. Die Bestimmungen nach Länder gegliedert lauten wie folgt:

Albanien: Freie Einreise für Österreicher. Seit 1. Juli besteht keine Quarantäne-Pflicht mehr. Es gilt aber wie für die meisten Balkan-Staaten eine Reisewarnung des österreichischen Außenministeriums. Das heißt, das Ministerium rät dringend von Reisen nach Albanien ab, in Albanien befindliche Österreich sind zur Rückkehr aufgerufen.

Andorra: Freie Einreise für Österreicher. Quarantänepflicht besteht nur noch bei der Einreise außerhalb Europas oder aus einem aktuellen Risikogebiet, zu dem Österreich aus Sicht der Behörden Andorras derzeit nicht gehört.

Belgien: Grundsätzlich freie Einreise für Österreicher. Personen, die aus Oberösterreich oder Wien kommen, wird aber eine zehn- bis 14-tägige Quarantäne und ein Corona-Test empfohlen. Für Risikogebiete ist eine verpflichtende Online-Registrierung spätestens 48 Stunden vor der Einreise vorgeschrieben. Für österreichische Regionen ist das seit 1. August wieder der Fall. Eine Ausnahme gibt es für Kurzaufenthalte: Reisende, die nicht per Flugzeug oder Schiff einreisen und die sich weniger als 48 Stunden außerhalb Belgiens aufgehalten bzw. sich weniger als 48 Stunden in Belgien aufhalten werden, müssen sich nicht im Vorfeld registrieren.

Bosnien-Herzegowina: Österreicher müssen seit 16. Juli einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Es gilt eine Reisewarnung für das Land.

Bulgarien: Auf den Flughäfen und an den Landgrenzübergängen gibt es Gesundheitskontrollen für Einreisende. Personen mit Körpertemperatur über 37 Grad Celsius werden isoliert und unter Quarantäne gestellt bzw. medizinisch behandelt. Ansonsten gibt es keine Beschränkungen bei der Einreise von Österreichern. Eine Reisewarnung ist in Kraft.

Dänemark: Seit Mitte August gilt wieder die freie Einreise für "offene Länder", zu denen auch Österreich gehört.

Deutschland: Freie Einreise für Österreicher. Alle einreisenden Personen haben die Möglichkeit, sich kostenfrei innerhalb von 72 Stunden auf das Coronavirus testen zu lassen. Seit dem 8. August ist jeder Reisende dazu verpflichtet. Dafür wurden auf Flughäfen und Bahnhöfen Testzentren eingerichtet. Fluggäste und Schiffspassagiere sind verpflichtet, Identität, Reiseroute und Kontaktdaten anzugeben. Österreich gehört aus Sicht der deutschen Behörden aber derzeit nicht zu einem Risikogebiet.

Estland: Seit 3. August müssen Österreicher wieder in eine 14-tägige Quarantäne. Ab 1. September soll es laut Plänen der Regierung alternativ zur Quarantäne die Möglichkeit geben, sich bei der Ankunft testen zu lassen. Bei einem negativen Ersttest kann die betreffende Person in die Arbeit oder etwa in Geschäfte gehen. Frühestens nach einer Woche muss man sich dann aber ein zweites Mal testen lassen.

Finnland: Seit 27. Juli können Österreicher nur in Ausnahmefällen nach Finnland einreisen. Bis zumindest 25. August gibt es keine Einreise für Urlauber. Einreisen dürfen nur in Finnland Studierende, Angehörige finnischer Staatsbürger mit Aufenthaltsrecht in Finnland, Dienstreisende, Diplomaten, Durchreisende. Für Einreisende besteht eine grundsätzliche Verpflichtung zur Selbstquarantäne von 14 Tagen.

Frankreich: Freie Einreise für Österreicher.

Griechenland: Vor der Einreise müssen sich Österreicher registrieren. Ohne Registrierung droht eine Geldstrafe von 500 Euro bzw. eine Zurückweisung an der Grenze. Bei der Einreise gilt das Zufallsprinzip, für einen Corona-Test ausgewählt zu werden. Wer ausgewählt wird, muss sich in Selbstisolation begeben, bis das Testergebnis vorliegt.

Großbritannien: Hier kommt es mit Samstag, 22. August, um 4 Uhr britischer Zeit zu einer Änderung. Reisende aus Österreich müssen sich ab dann in eine 14-tägige Heimquarantäne begeben. Kontaktdaten müssen vor der Einreise online verpflichtend bekanntgegeben werden. Bei Verstößen gegen diese Bestimmungen ist mit Strafen von bis zu 1000 Pfund (1109 Euro) zu rechnen. Ein negativer Covid-19-Test ist keine Alternative zur Heimquarantäne. Bei Ankunft bis zur angebenen Zeit muss man sich lediglich vor der Einreise registrieren.

Irland: Nach der Einreise muss man eine 14-tägige Quarantäne antreten.

Island: Vor der Einreise muss man sich registrieren. Bei der Einreise ist dann eine 14-tägige Quarantäne fällig oder man lässt einen kostenpflichtigen Corona-Test an sich vornehmen.

Italien: Freie Einreise für Österreicher. Registrierungen nur für die Regionen Apulien, Kalabrien, Sardinien, Sizilien.

Kosovo: Freie Einreise für Österreicher, es gilt aber eine Reisewarnung. Generelle Maskenpflicht und Zwei-Meter-Distanzregel herrschen in der gesamten Öffentlichkeit, nächtliches Ausgehverbot gilt in vielen Städten.

Kroatien: Freie Einreise für Österreicher. Allerdings gilt eine Reisewarnung des Außenministeriums für Kroatien.

Lettland: Seit 25. Juli müssen Österreicher bei der Einreise wieder in eine 14-tägige Selbstquarantäne.

Liechtenstein: Freie Einreise für Österreicher.

Litauen: Österreicher müssen in eine 14-tägige Quarantäne.

Luxemburg: Freie Einreise für Österreicher. Am Flughafen Luxemburg erhalten Einreisende einen Gutschein für einen Covid-19-PCR-Test, der direkt am Flughafen oder in einem medizinischen Labor gemacht werden kann.

Malta: Für die Einreise gibt es an sich keine Auflagen. Ankommende aus Österreich müssen sich lediglich die 14 Tage vorher in Österreich oder einem anderen als sicher eingestuftem Land aufgehalten haben. "Alle einreisenden Passagiere werden gebeten eine „Public Health Passenger Locator Card“ auszufüllen, die zu einer eventuellen Kontaktrückverfolgung dient, sowie eine Erklärung, dass sie sich in den letzten zwei Wochen nicht in einem Risikoland aufgehalten haben", heißt es auf der Homepage des österreichischen Außenministeriums.

Moldau: Die Einreise ist nur in Ausnahmefällen gestattet. Ausländer dürfen nur einreisen, wenn sie Angehörige eines moldauischen Staatsbürgers sind, eine Aufenthaltsgenehmigung haben oder Diplomaten sind. Bei der Einreise muss in den meisten Fällen eine Erklärung zur Selbstisolation für den Zeitraum von 14 Tagen unterschrieben werden. Österreich hat zugleich eine Reisewarnung verhängt.

Monaco: Die Einreise ist an sich frei, nachdem sie zuvor nur in Ausnahmefällen möglich war. "Einreisende aus Risikogebieten müssen sich unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit umgehend nach Einreise bei der monegassischen Gesundheitsbehörde Centre d'appel COVID19 melden und können zu einer Quarantäne verpflichtet werden", hält das Außenamt in Wien fest.

Montenegro: Grundsätzlich dürfen Österreicher frei einreisen, aber der Verkehr ins Land ist stark eingeschränkt und es gilt eine Reisewarnung.

Niederlande: Freie Einreise für Österreicher. Reisende, die sich in den letzten 14 Tagen in einem Corona Risikogebiet aufgehalten haben, wird eine 14-tägige Quarantäne empfohlen.

Nordmazedonien: Freie Einreise für Österreicher, es ist aber eine Reisewarnung mit Auswirkungen bei der Rückreise nach Österreich in Kraft.

Norwegen: Nur 0 Uhr am 22. August können Österreicher noch frei einreisen. Ab diesem Zeitpunkt ist wegen der steigenden Zahl an Neuinfektionen in Österreich eine zehntägige Quarantäne vorgeschrieben. Die norwegischen Gesundheitsbehörden haben Österreich auf "Rot" gesetzt.

Polen: Freie Einreise für Österreicher.

Portugal: Bei der Einreise am Luftweg werden bei allen Ankommenden Fiebermessungen durchgeführt. Im Verdachtsfall einer Covid-19-Erkrankung folgt eine Betreuung durch die Gesundheitsbehörden. Ausgenommen davon sind die Insel Madeira sowie die Azoren: Alle Ankommenden müssen dort entweder bei Einreise ein negatives SARS-CoV-2-Testresultat, das nicht älter als drei Tage ist, vorweisen oder einen solchen Test direkt bei der Einreise durchführen lassen.

Rumänien: Bei Einreise besteht die Pflicht einer 14-tägigen Privatisolierung. Diese entfällt für Staaten mit geringen Corona-Zahlen. Bei Österreich ist das derzeit der Fall, so dass die Einreise frei ist. Allerdings hat Österreich eine Reisewarnung für Rumänien erlassen.

Russland: "Nur ausländische Staatsangehörige, welche Maschinen und technisches Equipment in Russland warten; Ehepartner/Ehepartnerinnen von russischen Bürgerinnen/ Bürgern; Diplomatinnen/ Diplomaten; Schlüsselkräfte dürfen einreisen und müssen beim Grenzübertritt einen Corona-Test auf Englisch oder Russisch, welcher nicht älter als 72 Stunden ist, vorlegen", hält das Außenministerium in Wien fest. Es gilt österreichischerseits eine Reisewarnung für die Russische Föderation.

San Marino: Freie Einreise für Österreicher.

Schweden: Freie Einreise für Österreicher, Österreich hat aber eine Reisewarnung erlassen.

Schweiz: Freie Einreise für Österreicher.

Serbien: Einreisende werden an allen Grenzübergängen streng auf Symptome kontrolliert. Sie erhalten eine schriftliche Gesundheitswarnung über die Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung der Pandemie im Land. Reist man aber über Bulgarien, Kroatien, Nordmazedonien oder Rumänien ein, muss ein höchstens zwei Tage alter, negativer Covid-19-Test beigebracht werden. Zugleich gilt eine Reisewarnung.

Slowakei: Freie Einreise für Österreicher. Die Slowakei geht bei ihren Einreisebestimmungen in der Coronakrise nicht nach der Staatsbürgerschaft vor, sondern nach dem Aufenthaltsort während der 14 Tagen vor Einreise. Personen, die in den letzten 14 Tagen vor der Einreise in einem als nicht sicher eingestuften Land waren, müssen sich beim zuständigen Gesundheitsamt melden, sie und die Mitglieder ihres Haushalts müssen in Heimisolation gehen, bis das Ergebnis eines Covid-19-Tests vorliegt, der frühestens nach fünf Tagen durchgeführt werden darf.

Slowenien: Freie Einreise für Österreicher. Ausländern, die Covid-19-positiv sind oder Covid-19 Symptome zeigen, wird die Einreise verweigert. Die Durchreise von Personen, von denen angenommen wird, dass sie Slowenien aufgrund von Maßnahmen der Nachbarländer nicht verlassen können, ist nicht gestattet.

Spanien: Vor der Einreise über einen Flug- oder Seehafen muss man sich registrieren. Auf dem Landweg ist das nicht der Fall. Seit 21. Juni müssen Österreicher nicht mehr in eine 14-tägige Quarantäne. Allerdings setzte Österreich am 10. August das spanische Festland auf die Liste der Risikogebiete.

Tschechische Republik: Grundsätzlich freie Einreise für Österreicher. Österreicher, die aus Drittstaaten über die Tschechische Republik einreisen um durchzureisen, müssen während ihres gesamten Aufenthalts, der nicht länger als zwölf Stunden dauern darf, einen Mundschutz tragen. (Tschechien geht bei seinen Maßnahmen wie die Slowakei nach Wohnsitz und nicht nach Staatsbürgerschaft vor.)

Türkei: Einreisende Personen werden einer Gesundheitsuntersuchung unterzogen. Bei Verdacht auf Covid-19 erfolgt eine kostenlose PCR-Testung. Ist das Testergebnis positiv, wird die betroffene Person in ein Krankenhaus gebracht und dort behandelt. Eine umgehende Rückreise wird nicht gestattet. Österreich hat eine Reisewarnung gegeben.

Ukraine: Österreich fällt in die Kategorie "grüner" Länder. Bei der Einreise ist lediglich ein Nachweis über den Abschluss einer Krankenversicherung, die auch die Kosten der Behandlung einer Covid-19-Erkrankung umfasst, vorzulegen. Für Länder der Kategorie "rot" gelten demgegenüber striktere Auflagen. Österreich hat eine Reisewarnung erlassen.

Ungarn: Freie Einreise für Österreicher.

Weißrussland (Belarus): Die Einreise für Österreicher ist an sich frei. Allerdings sind zahlreiche Flüge ausgesetzt und die Einreise über den Landweg eingeschränkt. Abgesehen von der Corona-Pandemie durchlebt Weißrussland derzeit eine politische Krise: Seit der von der Opposition als manipuliert eingestuften Präsidentenwahl kommt es zu Protesten gegen das autoritäre Regime von Langzeit-Machthaber Alexander Lukaschenko.

Zypern: Freie Einreise in den griechischen Teil der Insel. Zum türkischen Nordteil der Insel hält das Außenministerium fest: "Achtung! Die Einreise von österreichischen TouristInnen in die international nicht anerkannte 'Türkische Republik Nordzypern' im Wege der Demarkationslinie ist wegen der gegenwärtigen COVID-19- Pandemie bis auf weiteres untersagt."

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Verordnungen

Anschobers fehleranfällige Juristen

Der zurückgezogene Ostererlass, die Schelte der Verfassungsrichter und nun die Staus in Kärnten: Das Gesundheitsministerium kommt nicht aus der Kritik.
Kärnten

Peter Kaiser, der Stern des Südens

Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser spielt in der Corona-Krise eine tragende Rolle. Zuerst im Hintergrund, nun im Vordergrund. Mitunter auch im Widerspruch zu eigenen Genossen.
Einreise an der Slowenisch/Österreichischen Grenze beim Karawankentunnel
Einreise

Kärnten ändert Grenzkontrollen: "Viel an Aggression abbekommen"

Kärntens Landeshauptmann Kaiser will bezüglich des Stau-Chaos' vom Wochenende keine Schuldzuweisungen aussprechen, fordert allerdings mehr Kommunikation ein.
Rückreise-Chaos an Kärntens Grenzen zu Slowenien: Vor dem Karawankentunnel betrug die Wartezeit am Wochenende mehr als zehn Stunden, am Loiblpass waren es sieben.
Verordnung

Politchaos nach dem Grenzchaos

Bundes- und Landesregierung geben einander wechselseitig die Schuld für die langen Grenzwartezeiten in Kärnten. Deutschland, Slowenien und Kroatien sind irritiert.
Grenzkontrollen

Chaos an Kärntens Grenzen: Bis zu zehn Stunden Wartezeit

Der Grund für die rekordverdächtigen Grenzwartezeiten war die neue Verordnung zu den Kontrollen bei der Einreise nach Österreich. Besonders betroffen war der Karawankentunnel.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.