Krisenmanagement

Wie Stadtrat Peter Hacker Wiens Corona-Politik seinen Stempel aufdrückt

CORONAVIRUS: UeBERGABE VON SCHUTZ- UND HYGIENEAUSRUeSTUNG VON HUAWEI AN DIE AeRZTEKAMMER WIEN / XIAOS LI; OPRIESNIG; HACKER
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker bei der Übernahme von Schutz- und Hygieneausrüstung des Technologieunternehmens Huawei in Wien.HANS KLAUS TECHT / APA / picture
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Ob bei der Teststrategie, der Kontaktverfolgung nach bestätigten Fällen oder bei Impfkampagnen – Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker geht beim Krisenmanagement eigene Wege. Mit riskanten Vorstößen, die bisher aufgingen, die ihn aber noch in Erklärungsnot bringen könnten.

Wien - Die Krise ist sein natürlicher Lebensraum. Als in der Nacht auf Montag die Reisewarnung für Kroatien in Kraft trat und am Wochenende zuvor tausende Urlauber vorzeitig nach Österreich zurückkehrten, sprang Peter Hacker als Erster an. Kurzerhand ließen Wiens Gesundheitsstadtrat und Bürgermeister Michael Ludwig (beide SPÖ) Vorarbeiter auf dem Vorplatz des Happel-Stadions eine Teststation errichten – mit kostenlosen Untersuchungen für alle Heimkehrer.

Hacker hatte den richtigen Riecher, innerhalb weniger Stunden bildeten sich lange Auto- und Fußgänger-Schlangen, woraufhin er per Twitter verkünden ließ, dass die Öffnungszeiten bis Mitternacht ausgeweitet werden. Mehr als 4000 Rückkehrer nahmen das Angebot in den Tagen darauf in Anspruch. Und während andere Bundesländer nachzogen und ebenfalls kostenlose Tests ankündigten, war Hacker schon einen Schritt weiter – er forderte unter dem Zuspruch vieler Experten Gratistests für sämtliche Urlaubsrückkehrer, nach Möglichkeit an fixen Standorten bei Grenzübergängen. Unabhängig davon, ob sie aus Ländern mit oder ohne Reisewarnung kommen. Seit Freitag setzt er das in Wien auch um.

Bauchgefühl und Instinkt

Die Ereignisse rund um dieses Wochenende sind ein anschauliches Beispiel für Hackers Verständnis von und seine Begeisterung für Krisenmanagement. In solchen Situationen fühlt er sich einfach wohl, blüht darin sogar regelrecht auf. Journalisten wissen: Je größer die Krise, desto besser seine Laune – die ja sonst alles andere als stabil ist, was nicht nur seine Mitarbeiter regelmäßig aus der Fassung bringt, sondern auch Gesprächspartner wichtiger Stakeholder.


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