Interview

„Der verletzlichste Punkt eines Menschen“

Karl Markovics will als Gastgeber der „Begegnungen“ in Alpbach die Tiefe ausloten.
Karl Markovics will als Gastgeber der „Begegnungen“ in Alpbach die Tiefe ausloten.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Beim Europäischen Forum Alpbach will Karl Markovics bei Gesprächen mit verschiedenen Gästen „in die Tiefe“ gehen – für ihn ein Begriff, der mit dem Eindringen in das Innerste des Menschen verbunden ist. Das heurige Motto des Forums, „Fundamentals“, will er hinterfragen, weil eine Gesellschaft auch unter Fundamente graben und dort Verborgenes hervorholen soll.

Ihre Gesprächsrunde in Alpbach hat den Übertitel „De profundis“ – vom Psalm 130 „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir“. Was steckt für Sie hinter diesem Psalm?

Karl Markovics: Im Grunde steckt dahinter eine Klage, eine Anklage. Ich habe in Alpbach die Gelegenheit, mir mit Menschen, die ich mir aussuchen kann, über einen Tag verteilt auf eine unkonventionelle, assoziative Weise Gedanken zu machen. Über das, was aus der Tiefe kommt – aus unserer persönlichen Tiefe und aus den unterschiedlichen Disziplinen meiner Gäste. Es geht um Ursprünge, aufgrund der Neugier, die jeder Mensch hat. Wie ist alles entstanden. Woher komme ich? Woher kommt überhaupt alles?


Was bedeutet Tiefe für Sie persönlich?

Als Schauspieler ist das der verletzlichste Punkt eines Menschen. Der, wo auch der stärkste und scheinbar gefestigtste Mensch verletzbar ist. Diesen Punkt gibt es bei jedem Menschen. Beim einen ist er tiefer, beim anderen ist er knapp unter der Oberfläche. Gerade als Schauspieler ist eine der wichtigsten Aufgaben, den verletzlichsten Punkt einer Rolle zu spüren.

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