Argentinien

Die letzte Hoffnung liegt im Schweinestall

Zehn Millionen Schweine pro Jahr für den Export nach China sollen Argentinien aus der immer schlimmer werdenden wirtschaftlichen Misere helfen.
Zehn Millionen Schweine pro Jahr für den Export nach China sollen Argentinien aus der immer schlimmer werdenden wirtschaftlichen Misere helfen.(c) REUTERS (Enrique Marcarian)
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Argentiniens schwer ruinierte Wirtschaft braucht dringend Dollars. Nun wollen chinesische Investoren dort Megazuchtbetriebe aufbauen – ausschließlich für den Export nach China. Doch mit dem fernöstlichen Schweinedeal könnte sich Argentinien deutlich mehr Probleme als Nutzen einhandeln.

Einen Direktflug gibt es nicht. Wer sich auf den weiten Weg von Peking nach Buenos Aires, machen will, muss zwei Langstrecken hintereinander absitzen, entweder via Europa oder die USA. So fern ist das Reich der Mitte, dass Argentiniens Behörden sicher waren, dass es das neue Coronavirus nicht bis in die Pampa schaffen werde.

Eine fatale Fehleinschätzung, wie sich Anfang März herausstellte, als der erste covidkranke Italien-Rückkehrer registriert wurde. Überstürzt und vollkommen unvorbereitet schloss Präsident Alberto Fernández am 20. März alle Grenzen und legte sein Land in eine Quarantäne, die letztlich nicht viel mehr bewirkte als die gesundheitliche Katastrophe hinauszuzögern. Heute liegt Argentinien mit etwa 330.000 Infizierten auf dem 13. Rang der weltweiten Infektionsrangliste. Mehr als 6500 Menschen erlagen dem Virus bis jetzt.

Wahrscheinlich wäre der Todeszoll ohne Lockdown noch deutlich höher. Aber nun sind es dessen Auswirkungen, die das schon vor der Pandemie schwer beschädigte Wirtschaftsgefüge massiv bedrohen. Der Internationale Währungsfonds kalkuliert mit einem Einbruch der Gesamtwirtschaftsleistung in diesem Jahr um 9,9 Prozent. Viele argentinische Ökonomen halten das noch für zu optimistisch.

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