Berkshire-Beteiligungen

Investieren wie Warren Buffett

Bei der Bank of America hat sich im zweiten Quartal wegen hoher Vorsorgen für Kreditausfälle der Gewinn halbiert. Warren Buffett mag sie dennoch.
Bei der Bank of America hat sich im zweiten Quartal wegen hoher Vorsorgen für Kreditausfälle der Gewinn halbiert. Warren Buffett mag sie dennoch.(c) REUTERS (Eduardo Munoz)
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Der Starinvestor sitzt auf rekordhohen Cashbeständen. Er hat in der Krise aber nicht nur verkauft, sondern auch investiert: etwa in einen Goldkonzern, eine Medienfirma und eine Bank.

Warren Buffett gilt als einer der weltbesten Investoren. Mit einem Vermögen von 78 Milliarden Dollar ist der 89-Jährige der siebentreichste Mensch der Welt. Buffett gilt als „Value-Investor“: Er springt nicht auf Trends auf, sondern kauft Firmen mit solidem Geschäftsmodell, die er für unterbewertet hält. Zuletzt hat Buffett aber Kritik erfahren, weil er die Aktientiefstände während der Coronakrise kaum genutzt hat, um die rekordhohen Cashbestände seiner Holding Berkshire Hathaway (146,6 Mrd. Dollar) zu reduzieren und in Aktien zu investieren. Dem Berkshire-Aktienkurs tat dies nicht gut, seit Jahresbeginn ist er um gut acht Prozent gefallen. Die A-Aktie ist mit 310.000 Dollar aber noch immer schwer erschwinglich, die B-Aktie, die 1/1500 des Werts und 1/10.000 der Stimmrechte einer A-Aktie hat, ist um 207 Dollar zu haben.

In der Krise haben sich Buffett und seine Mitstreiter Todd Combs und Ted Weschler unter anderem von Fluglinien wie American Airlines, Southwest und Delta getrennt, aber auch von der Investmentbank Goldman Sachs. Andere Finanzwerte wie JP Morgan, Wells Fargo, Mastercard und Visa hat man reduziert, wie aus einem Bericht an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht.

Den Banken macht das Niedrigzinsumfeld schwer zu schaffen, dieses dürfte angesichts der massiven Geldschwemme infolge der Coronakrise noch länger erhalten bleiben. Doch gibt es auch eine Bank, die Buffett zusagt: Im Juli hat er bei der Bank of America zugekauft. Diese gefällt auch den Analysten recht gut: Bloomberg-Daten zufolge stehen 14 Kaufempfehlungen einer Verkaufsempfehlung gegenüber. Im Schnitt billigen die Analysten der Bank of America ein Kurspotenzial von neun Prozent zu. Mit 22 Mrd. Dollar handelte es sich bei der Bank of America bereits Ende Juni um die zweitgrößte Aktienposition von Berkshire nach Apple (89 Mrd. Dollar). Auch vom iPhone-Hersteller sind die Analysten mehrheitlich angetan, die Aktie ist zuletzt aber so stark gestiegen, dass sie mit dem Kursziel-Anheben kaum nachgekommen sind. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt um elf Prozent unter dem derzeitigen Kurs. Kurzfristig müssen sich Anleger wohl auf kleine Rücksetzer einstellen.

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