MotoGP

Spannung bis zur letzten Kurve: KTM feiert Heimsieg in Spielberg

Miguel Oliveira feiert
Miguel Oliveira feiertREUTERS
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Der österreichische Hersteller KTM triumphierte erstmals in Spielberg. In der letzten Kurve entschied der Portugiese Miguel Oliveira den Krimi für sich und beendete die Ducati-Serie.

Spielberg/Wien. Ein Spektakel hat die MotoGP am Sonntag in Spielberg geliefert. Das 900. Rennen der Motorrad-Königsklasse war eines der besten und bescherte KTM den allerersten Heimsieg. Den Meilenstein für den oberösterreichischen Hersteller markierte im GP der Steiermark nicht Pole-Setter Pol Espargaro, sondern dessen Markenkollege Miguel Oliveira. Der Portugiese war der lachende Dritte in einem packenden Krimi an der Spitze: In der letzten Kurve nutzte er bei einem Gerangel zwischen Espargaro und Ducati-Pilot Jack Miller die Gunst der Sekunde und zog noch vorbei.

Mit zwei Piloten auf dem Podest sowie Platz acht für Brünn-Sieger Brad Binder und Rang zehn für Iker Lecuona und damit allen Fahrern in den Top Ten konnte KTM ein rundum zufriedenes Resümee des zweiten Rennwochenendes in der Steiermark ziehen. „Unglaublich. Gestern die erste Pole, heute der nächste Sieg. Und das beim Heimrennen, das ist Wahnsinn“, freute sich Sportmanager Pit Beirer. „Wir sind in der MotoGP endgültig angekommen.“ Einziger kleiner Wermutstropfen waren die leeren Ränge.

Nach fünf Ducati-Siegen in Spielberg in Folge, jubelten diesmal KTM und Oliveira, der als erster portugiesischer MotoGP-Sieger auch persönlich Geschichte schrieb. „Das ist wirklich sehr emotional“, sagte der 25-Jährige. „Eigentlich will ich ganz viel sagen, aber mir fehlen die Worte.“ In der WM-Wertung führt weiter der Franzose Fabio Quartararo an, der am Sonntag nur 13. wurde.

Neustart nach Flammen

Gleich die erste Runde des Jubiläumsrennens auf dem Red Bull Ring hatte es in sich. Der dank Johann Zarcos Verbannung in die Boxengasse als Dritter aus Reihe eins gestartete Joan Mir setzte sich mit seiner Suzuki an die Spitze. Dann stellte eine rote Flagge alles auf den Kopf. Grund dafür war, dass der WM-Dritte Maverick Vinales wegen eines Bremsdefektes bei 210 km/h in Kurve 1 freiwillig von seiner Yamaha sprang. Das Bike raste fahrerlos weiter, schlug mit 160 km/h in den Air Fence ein und steckte die Schutzvorrichtung in Brand. Der Spanier blieb zum Glück unverletzt, auch Horrorszenen wie vor einer Woche blieben erfreulicherweise aus.

Der folgende Sprint nach Neustart über zwölf Runden eröffnete einen Thriller, der sich erst in der letzten Kurve auflöste. Großer Verlierer war Mir, der nicht gut wegkam und sich am Ende mit Rang vier begnügen musste. An der Spitze kämpften stattdessen Espargaro und Miller und drängten in der letzten Kurve weit nach außen – Oliveira raste innen vorbei.

Nachdem Brad Binder in Brünn KTM den ersten MotoGP-Sieg geschenkt hat, musste sich Espargaro, der die RC16 über Jahre maßgeblich mitentwickelt hat, nun also hinter Oliveira anstellen. „Miguel hat profitiert, dass Jack und ich weit außen waren. Aber eigentlich war das heute das Rennen von Joan Mir. Es wäre sein Sieg gewesen, er war der Schnellste“, meinte der Spanier. „Ich bin superhappy mit meinem zweiten Podestplatz.“ Rivale Miller trauerte dem Erfolg deutlich hörbar mehr nach. „Ich dachte schon, ich hätte es geschafft“, gestand der mit Schulterschmerzen angetretene Australier.

Premierensiege auch in Moto2 und Moto3

In der Moto3 endete der zweite Heimauftritt für Maximilian Kofler auf Rang 24. „Es war ein Rennen komplett zum Vergessen“, haderte der 20-Jährige. Als 29. losgefahren, machte der Attnanger in der ersten Runde gleich acht Positionen gut, schaffte den Anschluss an den ersten Zug aber nicht. Acht Runden vor Schluss stürzte er auch noch. „Der war nicht tragisch, aber unnötig“, ärgerte sich Kofler.

Der Sieg ging an den 18-jährigen KTM-Piloten Celestino Vietti (ITA), der ebenso wie Landsmann Marco Bezzecchi in der Moto2 seinen Premierensieg bejubelte. Bezzecchi profitierte davon, dass Jorge Martin, der wie in der Vorwoche als Erster ins Ziel gekommen war, wegen des Verlassens der Track Limits um eine Position zurück versetzt wurde. Auch diesmal kam es in der zweithöchsten Klasse zu mehreren Stürzen.

(swi/APA)

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