Black Monday

Die Bullen sind zurück – aber zahlreich sind sie nicht

(c) REUTERS (Johannes Eisele)
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Der S&P 500 hat einen Rekord erreicht. Angesichts der Geldschwemme und des Höhenflugs einiger Tech-Werte ist das nicht so eindrucksvoll.

So schnell kann es gehen. Zu Jahresbeginn sorgten sich viele Anleger noch, ob der längste Bullenmarkt der Geschichte nicht irgendwann ein Ende finden müsse. Immerhin währte er bereits seit 2009. So lang hatte der US-amerikanische Aktienindex S&P 500 nicht mehr um 20 Prozent nachgegeben.

Knapp ein Dreivierteljahr später befinden wir uns schon wieder in einem neuen, ganz jungen Bullenmarkt. Dazwischen hat die Coronakrise die Weltwirtschaft in die schwerste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg schlittern lassen, die Aktienkurse sind binnen weniger Wochen mit erschreckender Geschwindigkeit in einen Bärenmarkt gerasselt und haben sich in ebenso atemberaubendem Tempo wieder erholt. Bis der S&P 500 vorige Woche zeitweise ein neues Rekordhoch erreicht hat. Ist die Krise vorbei?

»Im Wiener ATX ist nur eine von 20 Aktien seit Jahresbeginn gestiegen: die des Verackungskonzerns Mayr-Melnhof.
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Der zweite Blick offenbart etwas anderes. Die meisten Aktien haben sich heuer grauslich entwickelt. Im österreichischen ATX ist nur eine von 20 Aktien – der Verpackungskonzern Mayr-Melnhof – im Plus. Europäische Aktien kosten im Schnitt um 13 Prozent weniger als zu Jahresbeginn.
Auch der Dow Jones – er ist mit 30 Werten enger gefasst als der S&P 500 – hat noch keinen neuen Rekord erzielt. Nur zehn der 30 Werte weisen seit Jahresbeginn ein Plus auf. Dass der Index schon fast wieder dort steht, wo er zu Jahresbeginn war, verdankt er vor allem Apple (plus 64 Prozent) und Microsoft (plus 36 Prozent).

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