Frauen schultern mehr unbezahlte Arbeit im Haushalt – im Lockdown hat sich das verschärft, sagt Ökonomin Katharina Mader. Wenn auch noch Kindergärten und Schulen geschlossen sind, betrachten Arbeitgeber Frauen zunehmend als Risiko.
Die Corona-Krise ist anders. Bei anderen Krisen waren zunächst vor allem Männer betroffen – weil bei einer Wirtschaftskrise in der Regel zuerst die Industriearbeit mit Einbrüchen zu kämpfen hatte. Bei Corona dagegen hat sich das erstmals umgedreht, sagt Volkswirtin Katharina Mader vom Institut für Heterodoxe Ökonomie an der Wirtschaftsuniversität Wien. Denn diesmal seien andere Branchen eingebrochen, unter anderem zahlreiche Dienstleistungen – damit seien Frauen diesmal viel stärker betroffen.
Und die Frauen, die auch schon vor Corona den größten Anteil der unbezahlten Arbeit geschultert haben, haben während der strikten Ausgangsbeschränkungen noch mehr Zeit für Kinderbetreuung und Hausarbeit aufwenden müssen. Das hat eine Studie ergeben, die Mader mit einem Projektteam im April und Mai zu den Auswirkungen von Lockdown und Home-Office auf die Betreuungspflichten im Haushalt durchgeführt hat.