Déjà-vu

Atomwaffen gehören nicht in den Katechismus

Peter Kufner
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Der Papst und die Bombe. Die Abschaffung von Kernwaffen bleibt eine Utopie – und sie würde die Erde nicht zu einem sichereren Ort machen.

Vom französischen Staatsmann Georges Clemenceau soll der Satz stammen: „Krieg ist eine zu ernste Sache, als dass man ihn den Militärs überlassen könnte.“ Man kann das Wort auch dialektisch abwandeln: Der Friede ist zu ernst, um ihn Pazifisten – zu ihnen gehört auch der Heilige Vater – zu überlassen.

Als am 6. August der sogenannte Hiroshima Day begangen wurde, diesmal zum besonderen 75-jährigen Gedenken der Atombomben-Abwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, schrieb Papst Franziskus einen Brief an die Gedenkstätte von Hiroshima, in dem er seine schon oft geäußerte Ansicht beteuerte: „Die Nutzung der Atomenergie zu Kriegszwecken ist unmoralisch, ebenso wie der Besitz von Atomwaffen unmoralisch ist.“

Franziskus verurteilt „entschieden“ den Besitz solcher Waffen und die Androhung ihres Einsatzes. Die nukleare Strategie beruht aber auf der Bereitschaft, sie als ultima ratio auch einzusetzen, sonst brauchte man sie erst gar nicht zu besitzen.

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Angeblich plant der Papst auch, die Ächtung der Atomwaffen im Katechismus der katholischen Kirche festschreiben zu lassen. Damit würde er die bisherige Lehre der Kirche – bestätigt durch Päpste und Konzil – entscheidend ändern und Katholiken in ein moralisches oder intellektuelles Dilemma stürzen. An den Verhältnissen auf der Welt aber dürfte sich dadurch kaum etwas ändern.

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