Ausweisung

Der Spionagefall, mit dem Russland die rote Linie in Wien überschritt

Ausßenministerium in Wien.
Ausßenministerium in Wien.Gerhard Wild / picturedesk.com
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Gegenseitige Ausweisung von Diplomaten: Wie die Beziehungen zwischen Wien und Moskau auf einen neuen Tiefpunkt gesunken sind.

Die österreichische Botschaft in Moskau liegt in einem ruhigen Viertel hinter dem Außenministerium. Doch am Montag herrschte dort hektisches Treiben. Denn die russische Regierung hat einen österreichischen Diplomaten zur Persona non grata erklärt und zum Verlassen des Landes aufgefordert. Es war eine Vergeltungsaktion: Wenige Stunden zuvor war publik geworden, dass Wien einen Diplomaten ausweist, der in Wirtschaftsspionage verwickelt ist. Ein ungewöhnlich harter Schritt, den man im Außenamt nur zugeknöpft kommentierte: „Dieses Verhalten entspricht nicht der Wiener Diplomaten-Konvention“, sagte Sprecher Peter Guschelbauer.

Jahrelang IT-Firma ausspioniert

Der Fall reicht schon länger zurück. Der russische Diplomat soll jahrelang ein internationales IT-Unternehmen mit Sitz in Wien ausspioniert haben. Dafür hatte er einen österreichischen Mitarbeiter der angeworben, der ihn gegen kleinere Geldbeträge am Laufenden hielt. Schließlich wurde dem Österreicher die Sache zu heiß. Er beichtete seinem Vorgesetzten, der daraufhin die Behörden verständigte. Sie nahmen im Frühjahr die Ermittlungen auf. Am Landesgericht Wien begann ein Verfahren. Es endete im Juni mit einer Diversion und der Zahlung einer „hohen fünfstelligen Summe“. Der österreichische Informant war geständig.

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