Nachruf

Bildhauer der Gedanken: Heinz Frank ist tot

Der Künstler und Autor Heinz Frank ist 81-jährig in Wien gestorben.

Er war eine Wiener Lokalgröße im besten Sinn, ein Großmagier in allen Lokalen, vom Voom Voom übers Kleine Café bis zur Wunderbar, immer für stilvolle Auftritte und verblüffende Sätze gut. Etwa, in seinem Buch „Illustration. Und die reinste Ablenkung“: „Der Tod ist die Landung im Weichsten der Welt (wenn man kann).“ Hoffentlich konnte er, am Sonntag ist Heinz Frank, der Bildhauer oder „Sachenmacher“, wie er selbst es nannte, in Wien gestorben. 1939 wurde er hier geboren – und kam nie recht heraus in die internationale Kunstszene, wo er durchaus seinen Platz gehabt hätte. Immer aber galt er, der bei Ernst Plischke Architektur studiert und auch eine Ausbildung zum Elektrotechniker gemacht hatte, als Geheimtipp, als „zu entdecken“.

Dabei sind seine Objekte, „alles Selbstporträts“, wie er sagte, hinreißende Raum-Stillleben, also Assemblagen aus oft armen Materialien, die sehr Wienerisch zwischen Humor und Existenzialismus balancieren. 2019 widmete die Kunsthalle Wien ihm zum 80. Geburtstag noch eine kleine, feine Ausstellung am Karlsplatz - mit dem Titel „Der Winkel des Endes kommt immer von hinten“. Heinz Frank parierte die vielen Fragen rund um die Eröffnung – noch völlig eins mit seiner Lebensrolle als zierlicher Dandy – mit dem, was er als sein wahres Material in der Kunst bezeichnete – der gewitzten Sprache, dem hintergründigen Gedanken.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.