Wer wird für Fehlleistungen der Prüfeinrichtungen aufkommen müssen?
Erfrischend ehrlich, eigentlich sympathisch, gibt der Aufsichtsratsvize der Commerzialbank seine späte Einsicht und sein Versagen mit den Worten „Wir sind die Depperten“ wieder. Zur Beruhigung der langjährigen Funktionäre – biedere Wirtschaftstreibende aus Mattersburg und Umgebung – sei angemerkt, dass in Österreich Ignoranz, Naivität und Inkompetenz keine Straftatbestände sind.
Für Betroffene ist nur zu hoffen, dass für sie die allgemein übliche Versicherung für Aufsichtsräte abgeschlossen wurde. Ihr langjähriger „Freundschaftsdienst“ für Martin Pucher wird sie nicht nur Nerven kosten, sondern auch Geld für ihre anwaltliche Unterstützung. Eigentlich sollten die vielen Aufsichtsräte in Österreich aufwachen, die bisher noch nicht begriffen haben, dass es problematisch ist, Aufsichtsratstätigkeit als Ehrenamt auszuüben und von einer „heilen Welt“ auszugehen. Sonst sind sie die nächsten „Depperten“.
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Viele Geschädigte sehen als Hauptversager der Kontrolle den langjährigen Abschlussprüfer der Mattersburger Regionalbank, die TPA. Deren Reaktionen waren bisher sehr dürftig und beschränken sich auf den Hinweis, dass die gesetzlichen Vorschriften eingehalten wurden. Es wird versucht, den Ball weiterzuspielen und die Rolle und Verantwortung des Bankprüfers kleinzureden. Es ist offensichtlich, dass der langjährige Prüfer überfordert war.