Die Leiter von IHS und Wifo sprechen sich gegen eine gesetzliche Verkürzung der Arbeitszeit aus. Sinnvoller seien Investitionen in Ausbildung und Umschulung von Arbeitslosen.
In Österreich findet derzeit ein Schlagabtausch statt. Auf der einen Seite: SPÖ und Gewerkschaft. Sie wollen eine von Staat und Unternehmen finanzierte Arbeitszeitverkürzung. Auf der anderen Seite: ÖVP und Wirtschaftskammer. Sie sind dagegen. Nun erhalten die Unternehmervertreter Rückenwind von Ökonomen. Die „Presse“ hat mit den Leitern der großen österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitute gesprochen. Beide halten Arbeitszeitverkürzung für kein geeignetes Mittel, um die Arbeitslosigkeit zu senken.
„In Einzelfällen kann das sinnvoll sein. Aber generell halte ich sie nicht für ein Mittel, das uns jetzt in der Krise besonders hilft“, sagt Martin Kocher, Chef des Instituts für Höhere Studien (IHS). In den Betrieben würde das zu höheren Kosten führen. „Das könnte zur Folge haben, dass man schlechter dasteht, wenn der Wirtschaftsaufschwung einsetzt“, sagt Kocher.