Der Konflikt zwischen der Türkei und Griechenland versetzt die EU in Alarmzustand. Deutschlands Außenminister Maas versuchte, die Streitparteien zu Gesprächen zu bewegen.
Mitten in der Auseinandersetzung um Gas und Grenzverläufe im östlichen Mittelmeer feiert die offizielle Türkei die Erinnerung an eine Schlacht: Am 26. August 1071 besiegten die muslimischen Seldschuken im südostanatolischen Malazgirt die christlichen Byzantiner und leiteten damit die späteren Eroberungszüge der Osmanen ein. Als der deutsche Außenminister, Heiko Maas, am Dienstag nach Ankara flog, um im Mittelmeer-Streit zu vermitteln, veröffentlichte das türkische Informationsamt zum Jahrestag der Schlacht ein Video, das die Kampfbereitschaft der modernen Türkei unterstrich – und die türkische Suche nach Erdgas in umstrittenen Teilen des Mittelmeers als heldenhafte Mission präsentierte.
Maas war sich bewusst, wie gefährlich die Lage ist. In Athen, seiner ersten Station an diesem Tag, sprach er von der Gefahr eines Krieges zwischen Griechenland und der Türkei: „Jeder noch so kleine Zündfunke kann zur Katastrophe führen“, warnte der Minister. Hinweise auf Kompromissbereitschaft gab es aber nicht.