Coronahilfen

Steuerreform tritt demnächst in Kraft, Sonderzahlung für Familien

Für alle Kinder, die Familienbeihilfe beziehen, gibt es eine Einmalzahlung von 360 Euro.
Für alle Kinder, die Familienbeihilfe beziehen, gibt es eine Einmalzahlung von 360 Euro.Die Presse/Clemens Fabry
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Mit September werden Steuersenkungen wirksam. Für Kinder, die Familienbeihilfe beziehen, gibt es eine Einmalzahlung. Männer und Gutverdiener dürften am stärksten profitieren.

Mit September tritt der wegen der Coronakrise vorgezogene Teil der Steuerreform in Kraft. Rückwirkend mit Jahresanfang sinkt der unterste Steuersatz für alle Lohn- und Einkommensteuerzahler von 25 auf 20 Prozent. Die maximal mögliche Negativsteuer für Geringverdiener steigt von 300 auf 400 Euro. Und für alle Kinder, die Familienbeihilfe beziehen, gibt es eine Einmalzahlung von 360 Euro.

Die Regierung erhofft sich von der - im Parlament einstimmig beschlossenen - Steuerreform eine Belebung der Wirtschaft. In Summe fließen dafür (inklusive der bereits ausgezahlten Einmalzahlung für Arbeitslose) 2,7 Milliarden Euro.

Größter Brocken ist die Senkung des Eingangssteuersatzes auf 20 Prozent. Für alle Einkommen ab 1800 Euro brutto monatlich bedeutet das eine Entlastung von 350 Euro pro Jahr. Für die Monate Jänner bis August wird es laut Finanzministerium eine Rückerstattung geben. Die Arbeitgeber müssen die Lohnsteuer also im September "aufrollen" und neu berechnen. Wer weniger verdient, hat von der Steuersenkung weniger bzw. erhält die auf bis zu 400 Euro erhöhte Negativsteuer. Dies allerdings erst mit dem Lohnsteuerausgleich im kommenden Jahr.

Männer und Gutverdiener

Am stärksten profitieren von den Entlastungsmaßnahmen Männer und Gutverdiener, wie der Budgetdienst des Parlaments bereits im Juli errechnet hat. Demnach erhalten Männer bei der Steuerreform sechs von zehn Euro. Sie haben wegen ihrer höheren Einkommen deutlich mehr vom niedrigeren Eingangssteuersatz als Frauen. Diese erhalten zwar mehr von der erhöhten Negativsteuer. Weil die höhere Negativsteuer nur 100 Millionen Euro kostet, die Steuersenkung aber 1,7 Milliarden Euro, steigen die Männer durchwegs besser aus.

Entsprechend auch die Verteilung des Entlastungsvolumens nach Haushaltseinkommen: Von den in Summe 2,7 Milliarden Euro erhält das oberste Fünftel der bestverdienenden Haushalte 624 Millionen Euro, das unterste Fünftel nur 364 Millionen Euro. Diese Haushalte bekommen zwar einen etwas größeren Anteil am Zuschlag zur Familienbeihilfe, haben wegen ihres geringen Einkommens aber wenig von der Steuersenkung.

Wer seinen Anteil an der Steuersenkung nachrechnen möchte, kann das auf der Homepage des Finanzministeriums tun - unter bmf.gv.at/rechner.

(APAopc)

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