Auf die Staus folgt eine Papierlawine: In den Bezirkshauptmannschaften sollen die Dokumente „eine Zeitlang“ aufbewahrt werden, heißt es aus dem Ministerium. Das sorgt für Kritik.
Auf das Stau-Chaos an den Kärntner Grenzübergängen am Wochenende folgt das nächste Unbehagen: Wie der „Kurier“ am Mittwoch berichtet, sollen sich nun in den Bezirkshauptmannschaften die Formulare stapeln. Die Unterlagen über jene Urlauber, die angegeben haben, Österreich nur durchqueren zu wollen, um in ihre Heimat zu gelangen, müssen "eine Zeitlang" aufbewahrt werden, wie der Bezirkshauptmann von Villach-Land, Bernd Riepan, am Mittwoch sagte.
"Meine Mitarbeiter wollten wissen, was sie mit den Stapeln von Papier machen sollen, die am Wochenende angefallen sind", erklärte Riepan. Bei einer Telefonkonferenz mit dem Gesundheitsministerium habe er dann nachgefragt, da habe es geheißen, sie müssten "eine Zeitlang" aufbewahrt werden. Anschließend würden sie dann vernichtet. Einen exakten Zeitraum habe er nicht erhalten, er gehe davon aus, dass es sich um zehn bis maximal 14 Tage handelt, also analog zur Quarantänedauer.
Formulare nicht elektronisch erfasst
Das sei wohl für den Fall gedacht, dass jemand doch nicht gleich nach Hause fahre, sondern irgendwo in Österreich seinen Urlaub fortsetze. "Wie das allerdings in der Praxis funktionieren soll, wenn derjenige in einem anderen Bezirk erkrankt, ist unklar", meinte Riepan. Denn die Formulare seien nicht elektronisch erfasst, man müsste also die Stapel händisch durchsuchen, ob der Name eines erkrankten Urlaubers erfasst worden ist.
Anders verhält es sich mit den Unterlagen über in Heimquarantäne geschickte Österreicher. Riepan: "Die schicken wir an die zuständige Bezirkshauptmannschaft, die dann ja auch die Einhaltung der Quarantäne überprüfen muss."
(APA)