Wirtschaftsrecht: Schlägt jetzt die Stunde der Mediatoren?

(c) MGO (Marin Goleminov)
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Bei Konflikten in der Wirtschaft sieht sich oft jeder im Recht – das muss für eine Seite schiefgehen. Gerade jetzt, in der Krise, könnten sich versöhnlichere Ansätze bewähren.

Es soll Menschen geben, die streiten gern. Um des Streitens willen. Egal ob es um persönliche, familiäre, vielleicht auch nachbarschaftliche Probleme geht oder um wirtschaftliche. Für sie ist Mediation definitiv kein Thema. Und dann gibt es jene, die sich Streitereien – und vor allem Prozesse vor Gericht – lieber sparen würden, weil das Kraft kostet und Zeit und Geld. Geht man davon aus, dass diese Gruppe deutlich in der Überzahl ist, verwundert es einigermaßen, wie wenig sich Mediation als mögliche Alternative zum Prozessieren bislang durchgesetzt hat. Vor allem im wirtschaftlichen Bereich ist diese Form der außergerichtlichen Streitbeilegung, für die es in Österreich seit 2003 eine Rechtsgrundlage gibt, bis heute ein kaum beachtetes Minderheitenprogramm.

Dabei wäre der Bedarf nach Alternativen zum Streiten vor Gericht gerade jetzt groß. Nicht nur wegen des Rückstaus an anhängigen Verfahren seit dem Lockdown, sondern auch wegen der vielen Streitigkeiten, die überhaupt erst aufgrund von wirtschaftlichen Problemen im Zuge der Coronakrise entstanden sind. Etwa, wenn es um die Mietzinsminderung für zeitweilig gar nicht oder nur eingeschränkt benützbare Geschäftslokale geht.

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