Analyse

Die Athener Allianz gegen Erdoğan

Die expansive Außenpolitik der Türkei und ihr Konflikt mit Griechenland im Mittelmeer haben neue Bündnisse entstehen lassen. Wer steht dabei auf wessen Seite und warum?

Die Worte des türkischen Präsidenten waren deutlich: „Falls jemand den Preis dafür zahlen will, kann er sich gern mit uns anlegen“, warnte Recep Tayyip Erdoğan. Die Türkei werde keine Kompromisse eingehen bei dem, was ihr gehöre. Dabei bezog sich Erdoğan auf den Streit mit Griechenland um Erdgas im Mittelmeer. Die Spannungen zwischen beiden Staaten haben sich massiv verschärft. Griechenland startete mit Frankreich und Zypern Seemanöver. Auch die türkische Marine operiert in der Region. Eine Verhandlungsmission des deutschen Außenministers, Heiko Maas, blieb ohne Erfolg. Ab Donnerstag werden die EU-Außenminister über die gefährliche Lage beraten. Ankaras expansive Regionalpolitik und der Konflikt mit Athen haben neue Bündnisse entstehen lassen. Die Partner haben dabei ihre ganz eigenen Interessen.

Türkei

Unter Erdoğan ist Ankaras Außenpolitik selbstbewusster und aggressiver geworden. Die türkischen Streitkräfte sind in den Nachbarländern Syrien und Irak im Einsatz – nach Darstellung Ankaras, um „Terrorgruppen“ zu bekämpfen. Zugleich werden aber die umfangreichen strategischen Ambitionen Erdoğans deutlich. Denn die Türkei engagiert sich auch in Libyen militärisch und unterstützt Länder wie Aserbaidschan. Kritiker werfen Erdoğan vor, eine „neo-osmanische Expansionspolitik“ zu betreiben. Die Suche nach Bodenschätzen im östlichen Mittelmeer hat die Türkei nun auf Kollisionskurs mit Griechenland gebracht.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die Oruç Reis vor der Küste Antalyas. Die Suche des türkischen Schiffes nach Bodenschätzen im Mittelmeer führt zu Spannungen mit Griechenland.
Streit um Gasvorkommen

Warnung vor einem Krieg im Mittelmeer

Der Konflikt zwischen der Türkei und Griechenland versetzt die EU in Alarmzustand. Deutschlands Außenminister Maas versuchte, die Streitparteien zu Gesprächen zu bewegen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.