Salzburger Festspiele

Beethoven, einmal exakt, einmal perfekt

Hagen Quartett.
Hagen Quartett.(c) SF/Marco Borrelli
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Zwei späte Quartette gelangen dem Hagen Quartett im Haus für Mozart auf unterschiedliche Weise.

Beethovens späte Streichquartette sind stets eine besondere Herausforderung. Selbst für Formationen, für die sie seit Jahren zum Kernrepertoire zählen, wie dem Hagen Quartett, das in der nächsten Saison sein 40-Jahr-Bühnenjubiläum feiert. Für seinen Auftritt bei den Salzburger Festspielen hatte es das 13. und das 14. Quartett, die Opera 130 mit Großer Fuge 133 und 131, ausgesucht. Beide weichen schon von der Anzahl ihrer Abschnitte – das eine umfasst sieben, das andere, die Fuge mitgerechnet, sechs – von den genreüblichen vier Sätzen ab. Beide bestechen durch die Vielfalt ihrer meist unvermutet wechselnden Atmosphären. So wartet das Opus 131 im vierten Satz mit einem Art „Quartett im Quartett“ auf, wie dieses von einem Rezitativ einbegleitete Variationen-Andante oft angesprochen wird.

So sehr man von Beginn an spürte, mit welcher Konzentration die Hagens sich diesem cis-Moll-Quartett widmeten, so präzise die Übergänge gelangen und welch klug abgestimmte Tempi sie wählten, ganz konnten sie mit ihrer Darstellung nicht überzeugen. Was insgesamt fehlte, war ein natürlicher Fluss, manches wirkte zu abgezirkelt, zu wenig spontan. Dazu hatte Primarius Lukas Hagen zuweilen gegen Intonationstrübungen zu kämpfen. Das konnten noch so beredte wie im besten Sinn brillante Einwürfe seiner Kollegen, vor allem der sensibel phrasierenden Veronika Hagen an der Bratsche und dem mit mitreißendem Temperament wie noblem Ton prunkenden Ton Cellisten Clemens Hagen, von dem mehrfach die wesentlichen Akzente ausgingen, nicht völlig wettmachen.

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