Leitartikel

Nach dem Frühling kommt der Herbst

(c) APA/HELMUT FOHRINGER
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Wie geht es der Nation? Sie hat einen relativ entspannten Sommer hinter sich. Nun sollte man wieder Abstand nehmen – auch von allzu einfachen Ansichten.

Wie bereitet man eine Rede an die Nation vor? Am Dienstag wird kundgemacht, dass eine solche am Freitag stattfindet. Dazu gibt es erste Details. Am Mittwoch folgen weitere noch detailliertere Details. Und als Einstimmung gibt es eine Durchhalteparole vorab: Es wird ein harter Herbst, aber da müssen wir durch, im Frühjahr scheint wieder die Sonne. Da sollte es dann eine Impfung geben. Am Donnerstag werden dann noch einmal Details präzisiert und neue präsentiert. Am Freitag findet die Rede statt.

Wer Sebastian Kurz nun (geschickte) PR vorwirft, liegt grundsätzlich richtig. Aber: In der Hülle steckt schon auch etwas drinnen. Denn es dürfte nach dem Lockdown-Frühjahr und einem Laisser-faire-Sommer dazwischen tatsächlich ein schwieriger Herbst werden. Vor allem in geschlossenen Räumen. Wenn die Aerosol-Theorie zutrifft, dann sind die Viren länger in der Luft als erwartet, und die Gefahr geht eben nicht mehr nur vom Niesen, Husten und Schreien aus. Oder vom Après-Ski-Drink. Und da die Gastronomie-Vertreter gerade Regeln für den Après-Ski-Winter fordern: Wie wäre es, ihn heuer einfach einmal ausfallen zu lassen? Also nicht den Winter, nur das Après-Ski. Das, was die Ballermann-Gesellschaft darunter versteht.

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