Festwochen

Keersmaeker im Solo: Und immer wieder dieser Blick

Anne Teresa De Keersmaeker und Pianist Pavel Kolesnikov kommen barfuß auf die Bühne.
Anne Teresa De Keersmaeker und Pianist Pavel Kolesnikov kommen barfuß auf die Bühne.(c) Festwochen/Anne Van Aerschot
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Anne Teresa De Keersmaeker tanzt zu Bachs „Goldberg-Variationen“ und schwelgt dabei in Erinnerungen an ihre früheren Arbeiten. Ein leiser Festwochen-Auftakt.

Es ist ein intensiver Abend, der auf einer schwarzen, spärlich beleuchteten Bühne beginnt. Im Vordergrund glänzt eine zerknüllte Rettungsdecke, die wie achtlos hingeworfen am linken Bühnenrand liegt. Ihre Funktion bleibt rätselhaft. Aber sie hat Symbolcharakter. Man denkt an die Verletzlichkeit der menschlichen Natur. An Endlichkeit. Aber auch an die Fähigkeit zur Resilienz. Vielleicht ist dieser goldglänzende Haufen auch einfach nur schön. So wie es diese ungewöhnliche Vorstellung ist, die Anne Teresa de Keersmaeker sich und dem Wiener Publikum schenkt: ein Solo zu ihrem Sechziger, den sie im Juni gefeiert hat.

Die Weltpremiere der „Goldberg-Variationen, BWV 988“, die am Mittwoch die Wiener Festwochen eröffnete, ist eine Rückschau auf ihr Werk, das ihr Körper nicht vergessen hat – und ein Blick nach vorne. Es ist, als würde man dieser charismatischen Frau dabei zusehen, wie sie in Erinnerungen und in Gedanken an die Zukunft schwelgt. Keersmaeker tanzt Keersmaeker.

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