Offene Fragen

Der Hürdenlauf zur Ampel

Bis zum offiziellen Start muss der Einfluss der Ballungsräume geklärt werden. Was heißt es für das Umland, wenn eine Großstadt gelb wird? Die Pendlerstatistik soll bei der Einschätzung helfen.

Wien. Auf Bundes- und Länderebene stehen die Zeichen derzeit auf Grün. Zumindest hört man das nach der Generalprobe der Ampelschaltung am Donnerstag. Offiziell bestätigt wird es nicht. Denn es wurde Stillschweigen für die Coronakommission vereinbart. Auch die Landeshauptleute halten sich zurück: Erst nach der für Montag geplanten Videokonferenz mit dem Gesundheitsminister will man sich äußern.

Ein Grund für die Stille ist wohl, dass die vergangenen Wochen gezeigt haben, dass es auf dem Weg zur Ampel einige Hürden gibt – oder gab. Kritik kam vor allem von den Landesvertretern (bzw. den Landespolitikern dahinter). Teilweise sei „sehr scharf hinterfragt“ worden, sagte Ulrich Herzog, der mit Clemens Auer (beide arbeiten im Gesundheitsministerium) das Gremium leitet, vor der Sitzung zur „Presse“. Bei der Generalprobe solle „Dissens bei den Parametern“ ausgeräumt werden, bevor man nächsten Freitag an die Öffentlichkeit geht.

Doch wo hakt(e) es bisher? Ein Überblick über Hürden, Lösungsversuche und Konfliktmechanismen:

1 Bezirk, Tal, Ballungsraum? Warum das Bezirkskonzept modifiziert wird.

Ampelschaltung nach Bezirksgrenzen – das gefiel vielen Ländern nicht. Es gebe schließlich Bezirke, in denen die Orte über 100 Kilometer auseinander liegen, hieß es etwa aus der Steiermark, die lieber nach Regionen unterscheiden will. Ähnliches bekam das Ministerium aus dem Westen zu hören: Tirol und Vorarlberg wollen eine Ampelschaltung nach Tälern. So liege etwa das abgeschlossene Kleinwalsertal im Bezirk Begrenz. Es sei doch nicht sinnvoll, dass im Ernstfall die Stadt das Tal bzw. das Tal die Stadt lahmlege. Tatsächlich war ohnehin nie von dogmatischen Bezirk-Ampel-Grenzen die Rede. Weshalb den Forderungen der Länder wohl entsprochen und es innerhalb von Bezirken verschiedene Ampelfarben geben wird.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

CORONAVIRUS: ERKLAeRUNG 'AKTUELLE LAGE UND AUSBLICK AUF DEN HERBST' VON BUNDESKANZLER KURZ (OeVP)
Kommentar

Kurz' Ziehharmonika

Eine Kanzlerrede an die Nation mit positiver Grundmelodie. Auf Dramatik wurde verzichtet.
Kanzler Sebastian Kurz bei seiner Rede.
Ausblick

Kurz: "Es gibt schön langsam Licht am Ende des Tunnels"

Eine neue Arbeitsstiftung, ein verlängerter Sonderurlaub für Eltern, ein „Pakt gegen die Einsamkeit“, aber keine Impfpflicht: Der Sommer 2021 soll wieder ein „normaler" werden, sagt der Kanzler. Bis dahin stehe aber "eine herausfordernde Zeit bevor".
Leitartikel

Nach dem Frühling kommt der Herbst

Wie geht es der Nation? Sie hat einen relativ entspannten Sommer hinter sich. Nun sollte man wieder Abstand nehmen – auch von allzu einfachen Ansichten.
Anders als normale Ampeln wird die Coronaampel vierfärbig sein.
Kommission

Donnerstag, der D-Day für die Corona-Ampel

19 Vertreter und Mediziner treffen einander nun wöchentlich, um die epidemische Lage in den Regionen einzuschätzen. Am Donnerstag findet die „Generalprobe“ statt.
Die Alpbacher "Denker" mit Mund-Nasen-Schutz
Alpbach 2020

"Wir leben in einem Zeitalter der Angst – und des Corona-Terrors"

Stress wird zunehmend akzeptiert, Unbehaglichkeiten nicht. Beides kann krank machen, warnt Psychiater Mark Cross. Und appelliert: Investitionen in die mentale Gesundheit zahlen sich doppelt aus.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.