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Ferienhäuser: Trotz Boom keine Gewinngarantie

Coronabedingt derzeit sehr beliebte Alternative zum Hotel: Ferienhäuser.
Coronabedingt derzeit sehr beliebte Alternative zum Hotel: Ferienhäuser.(c) Getty Images/iStockphoto (tulcarion)
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Private Ferienhäuser erleben aufgrund der Coronakrise einen Boom, sind aber als langfristige Kapitalanlage nicht ohne Risiko. Experten raten, vor der Investition den Rechenstift zu zücken.

Die Coronakrise beschert den Besitzern vieler privater Ferienhäuser in diesem Sommer Umsatzrekorde. Zahlreiche Gäste ziehen die intime Atmosphäre eines Privatapartments dem Gedränge einer Hotelanlage vor. Wer angesichts dieses Booms den Erwerb einer solchen Immobilie überlegt, um damit in Zukunft Gewinne zu machen, sollte jedoch vor der Investition genau kalkulieren, raten Experten. Denn Ferienhäuser sind eine ganz eigene Assetklasse – nicht ganz Eigenheim, nicht ausschließlich Kapitalanlage. Die Idealvorstellung: Man findet eine nette und noch dazu erschwingliche Villa am Ufer eines Sees, lässt in der schönsten Urlaubszeit dort die Seele baumeln bzw. die Füße ins Wasser hängen, und den Rest des Jahres wird das Domizil gut vermietet, sodass es den erhofften Gewinn abwirft.

Verwaltung und Reinigung

Doch genau hier liegt schon das Hauptproblem: „Natürlich will man das Haus in den besten Wochen des Jahres für sich selbst haben, muss sich dabei aber bewusst sein, dass das genau jene Zeit ist, die im Falle einer Vermietung die besten Gewinne abwirft“, weiß Nikolaus Lallitsch von Raiffeisen Immobilien. Doch selbst der (weitgehende) Verzicht auf die Eigennutzung garantiert noch keine fetten Gewinne. Denn kaum eine andere Immobilienkategorie ist in ihrer Bewirtschaftung so sehr vom Wetter abhängig. „Ein verregneter Sommer oder ein schneearmer Winter können zu einem Einbruch der Mieteinnahmen führen“, warnt Finanzexperte Andreas Luschnig von Interhyp. Dazu kommen Instandhaltungskosten, für die man mehr einberechnen sollte als bei einer Vorsorgewohnung. „Diese Mehrkosten werden zum Teil dadurch verursacht, dass man keine leere, sondern eine möblierte Immobilie in Schuss halten muss“, gibt Luschnig zu bedenken. Lallitsch kennt einen weiteren Grund: „Die Mieter bleiben nicht monatelang. Im Gegenteil: Die Verweildauer wird immer kürzer, beträgt zum Teil nur ein paar Tage.“

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