Concierge-Services

Die hilfreichen Hüter der edlen Entrees

Beliebt: ein Concierge, der sich um alles kümmert.
Beliebt: ein Concierge, der sich um alles kümmert.(c) Getty Images/iStockphoto (ismagilov)
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Als sie vor einigen Jahren Einzug in die Eingangsbereiche der neuen Luxusprojekte hielten, wurde ihnen kein langes Leben prophezeit. Inzwischen haben die Dienste sich aber eine wachsende Fangemeinde erobert.

Mitte der Zehner-Jahre tauchten sie auf dem Markt der Wiener Luxusimmobilien auf, und ein langes Leben wurde ihnen nicht prophezeit: Concierge- oder Doorman-Konzepte. Sie seien zwar ein gutes Verkaufsgimmick, spätestens nach zwei Jahren würde die Eigentümerversammlung den Service aufgrund zu hoher Kosten aber wieder abschaffen, war man sich einig.

Totgesagte leben länger

Zumindest bis jetzt gilt allerdings für die Damen und Herren in den edlen Entrees „Totgesagte leben länger“, und kaum ein neues Projekt jenseits der 10.000-Euro-pro-Quadratmeter-Grenze kommt ohne dieses Asset aus. Auch während der Krise haben die Dienste nicht an Popularität verloren. „In dieser Zeit haben sich die Aufgaben verschoben“, berichtet Simon Schindler, Geschäftsführer der RAS Concierge Service und Empfangsdienste GmbH, die unter anderem das Palais Schottenring, das Hamerling und das No10 servicieren. „Da hat es einen Übergang von Tischbestellungen hin zu Kurierdiensten, der Paketannahme oder Apothekengängen gegeben.“

Außerdem sei der Doorman oder die Concierge für manche während der Ausgangsbeschränkungen der einzige Kontakt zu Außenwelt gewesen, wodurch sich das Verhältnis zu den Menschen am Empfang noch einmal weiter intensiviert habe, so Schindler. Ähnliche Erfahrungen hat Katrin Veigl, Geschäftsführerin von William Concierge, gemacht, deren Unternehmen unter anderem das Ambassy, den Börseplatz 1, das Palais Kolin und künftig auch das Werder Six und Am Werdertor betreut. „In dieser Zeit war es außerdem für die Eigentümer von Zweitwohnsitzen, die durch die geschlossenen Grenzen nicht in ihre Wohnungen kamen, besonders wichtig, dass jemand nach der Post und dem Rechten geschaut hat“, berichtet sie.

Außerhalb globaler Pandemien sind neben der Paketannahme und dem Organisieren von Botengängen oder Dienstleistungen jede Menge andere Tätigkeiten gefragt. „Da geht es um alles, was den Alltag erleichtert“, sagt Schindler, „und bei Weitem nicht nur darum, dass jemand in der Früh ,Baba‘ sagt und am Abend ,Hallo‘.“ Denn dafür sind auch wohlhabende Menschen nicht bereit, gutes Geld zu bezahlen.

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