Fruchtkernöl

Zum Kern der Sache und noch weiter

Kernteam. Fabian Wagesreither, Luca Fichtinger, Sebastian Jeschko, Michael Beitl (von links) haben das Unternehmen Kern Tec gegründet.
Kernteam. Fabian Wagesreither, Luca Fichtinger, Sebastian Jeschko, Michael Beitl (von links) haben das Unternehmen Kern Tec gegründet.Kern Tec
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Vier Jungunternehmer bereiten diverse Steinobstkerne zur weiteren Verarbeitung in der Gastronomie vor. Nun kommt das erste neu entwickelte Genussöl auf den Markt: aus Marillen-, Zwetschken- und Kirschkernen.

Die Idee entstand bei einem Stamperl Marillenschnaps. Denn der stieg offensichtlich zu Kopf: "Müsste nicht auch in der Marille der Kern wertvoll sein", fragte sich Michael Beitl, "wenn darin eigentlich das ganze Leben steckt?" Schließlich setzt man den Kern in die Erde, aus ihm sprießt die Pflanze, die dann Blüten und Früchte trägt. "Der Kern muss doch tolle Inhaltsstoffe haben", wie bei Walnüssen oder Mandeln. Der Kern einer Marille aber ist ein Nebenprodukt und wird im besten Fall verheizt, genauso wie es bei Zwetschken oder Kirschen passiert, nachdem diese zu Säften, Marmeladen, Konserven oder Schnaps verarbeitet wurden.
"Da müssten doch viele Rohstoffe zur Verfügung stehen, denkt man an die Landwirtschaft in ganz Österreich. Doch wie gelangt man durch den harten Kern zum inneren Samen? Und wie könnte man auch die Schale verwerten?"

Fragen wie diese stellten sich Beitl und seine Studienkollegen, die sich ihrer anzunehmen bereit waren. Im Rahmen eines fächerübergreifenden Kurses an der WU, der TU und der Boku Wien riefen sie ein Projekt ins Leben, aus dem bald ein Start-up hervorging, bestehend aus vier Personen aus den Bereichen Wirtschaft und Technik. Kern Tec war geboren, und mit ihm die Intention, "Kerne zu retten". Und zwar dank eigens entwickelter Maschinen, die angekaufte Kerne zur weiteren Verarbeitung "knacken" würden.

Kern Tec

Geknackt. Rund drei Jahre später, der Prototyp des Kernknackers ist aus einer Garage, seinem Ursprungsort, längst in die eigene Fabrik in Herzogenburg gewandert, spricht Beitl von "einer völlig neuen Ressource mit wertvollen Inhaltsstoffen, Fettsäuren und Möglichkeiten". Geschaffen werden diese durch die eigens entwickelten Maschinen, die die Kerne vom Fruchtfleisch lösen, reinigen und trocknen, danach knacken, sortieren und die Samen von den Schalen trennen. Die Kerne werden davor von Betrieben angekauft, bei denen sie als Nebenprodukte anfallen.

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