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Globale Lieferketten stehen auf dem Prüfstand

Samsung zog nach Jahrzehnten einen Schlussstrich unter die Smartphone- Produktion in China. Und reiht sich damit in jene Unternehmen ein, die jetzt ihre Lieferketten verändern.
Samsung zog nach Jahrzehnten einen Schlussstrich unter die Smartphone- Produktion in China. Und reiht sich damit in jene Unternehmen ein, die jetzt ihre Lieferketten verändern.REUTERS
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Über Jahrzehnte wurde das Zusammenspiel von Tausenden Unternehmen bis ins kleinste Detail verfeinert. Viele Firmen überlegen jetzt, wo sie produzieren sollen. Nicht nur wegen Corona.

Wien. „Think global, act local“, „denke global, handle lokal“. Dieser Spruch begleitet die Globalisierung – in all ihren Facetten – schon seit vielen Jahren. Nur zu Herzen genommen haben ihn sich nicht viele Unternehmen. Das könnte sich jetzt ändern. Denn die Coronakrise hat die Verwundbarkeit der vernetzen Welt offenbart.

Über Jahrzehnte wurde das Zusammenspiel von Tausenden Unternehmen bis ins kleinste Detail verfeinert, um dem Kunden zügig ein fertiges Produkt in die Hände zu legen. Dass die richtigen Teile zur richtigen Zeit am richtigen Ort eintrafen, brachte Unternehmen große Vorteile. Sie konnten ihre Kosten senken, Lagerbestände reduzieren und Waren in weit entfernte Länder transportieren. Und das zu vergleichsweise günstigen Konditionen. Corona aber stoppte diese eingespielte Maschinerie.

Schon in den vergangenen Jahren gingen viele Konzerne dazu über, ihre Lieferketten zu überdenken. Nicht nur weil die Arbeitskosten mancherorts drastisch gestiegen sind, auch der zunehmende Protektionismus und der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat viele zum Handeln veranlasst. So ist es laut einer Erhebung der Berater von BCG für viele globale Unternehmen längst üblich, etwa chinesische Fabriken für den Inlandsmarkt und die umliegenden Staaten fertigen zu lassen, während man sich in Europa und den USA ebenfalls verstärkt auf regionale Produktions- und Beschaffungsstandorte konzentriert.

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