Lüften

Eine CO2-Ampel für jedes Klassenzimmer?

Lüftungsanlagen in Schulen könnten das Infektionsrisiko deutlich vermindern, sagen Experten.
Lüftungsanlagen in Schulen könnten das Infektionsrisiko deutlich vermindern, sagen Experten.REUTERS
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Der „Arbeitskreis Innenraumluft“ aus dem Umweltministerium präsentiert seine Ideen für richtige Belüftung in Schulen – und kritisiert Versäumnisse über den Sommer.

Wien. Wie viel an Virus können Aerosole, die als feiner Nebel durch die Luft wabern, transportieren? Und wie viele von solchen Aerosolen braucht es, um sich anzustecken? Das weiß man bisher nicht so genau. Eines ist aber nicht erst seit Corona klar: Lüften hilft gegen Viren, die sich so ausbreiten.

Insofern ist das Positionspapier des im Umweltministerium angesiedelten „Arbeitskreises Innenraumluft“ zur Lüftung in Schul- und Unterrichtsräumen kein ganz unwichtiger Beitrag für die kommende Herbst/Winter-Saison der Pandemie. Nächste Woche soll es präsentiert werden.

Darin findet sich auch ein Vorschlag für das Anbringen einer CO2-Ampel in Klasszimmern.

Dabei handelt es sich um ein Gerät – ziemlich simpel, gar nicht teuer –, das den Gehalt von Kohlendioxid in der Luft misst. „Kohlendioxid gilt seit Langem als guter Indikator für den Luftwechsel und ist dadurch auch ein Indikator für das Infektionsrisiko“, sagt Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, Mitglied des Arbeitskreises. Auch die deutsche Kommission Innenraumlufthygiene am Umweltbundesamt empfiehlt in ihrer „Stellungnahme zur Übertragung von Sars-CoV-2 in Innenräumen“ eine solches Gerät.

Die schlichte Idee: Die Ampel zeigt an, wann es wieder Zeit zum Lüften ist. Und sie ließe sich, sagt Hutter, sogar bei kleineren Kindern spielerisch im Unterricht einbauen – „besonders wenn man eine Variante hat, die nicht nur den Zahlenwert angibt, sondern grün, gelb oder rot aufleuchtet.“ Tatsächlich wird so eine Lüftungs-Erinnerung bitter nötig sein, wie folgender Vergleich zeigt: Eine CO2-Konzentration von im Mittel 1000 ppm (parts per million oder: 0,1 Volumenprozent) steht unter normalen Bedingungen für einen hygienisch ausreichenden Luftwechsel, wobei „hygienisch ausreichend“ nicht mit „Nullrisiko“ verwechselt werden darf, wie Hutter klarstellt. Die Durchschnittswerte in Schulen liegen aber deutlich darüber: Frühere Messungen in Schulen hätten von 3200 bis 4000 ppm ergeben.

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