Salzburger Festspiele

Rauschend flog der „Feuervogel“ in Salzburg

Gustavo Dudamel dirigierte das letzte Festspielkonzert der Philharmoniker. Evgeny Kissin enttäuschte bei Liszt.

Steckt der russische Meisterpianist Evgeny Kissin in einer Krise oder steht er in einer neuen Phase seiner Entwicklung? Wie schon bei seinen letzten Soloauftritten vermisste man nun auch in Liszts Es-Dur-Konzert die Freude an der Bewältigung anspruchsvollster virtuoser Aufgaben, die natürliche Darstellung des Melos, vor allem die Raffinesse in der Phrasierung, die ihn in jungen Jahren so ausgezeichnet hat.

Offensichtlich hat Kissin zu diesem Werk noch nicht jenen Zugang gefunden, der ihm ermöglicht, Persönliches zu sagen, statt es bei einer mehr oder minder perfekten Nachzeichnung seines Parts zu belassen. Nur in wenigen Momenten ließ er seine eminenten pianistischen Möglichkeiten aufblitzen, nur selten tauchte er in die Tiefe dieses unkonventionell konzipierten Stücks. Dafür gab es auch nur höflichen Beifall, Jubel dagegen für den Chopin-Walzer als Zugabe, bei dem Kissin tatsächlich mehr überzeugte, selbst wenn seine Chopin-Interpretationen früher viel mehr Eleganz und Charme ausstrahlten.

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