Song der Woche

Bitte keine Fragen!

Ihre Jugend hätten sie nicht nur in Oberösterreich, sondern auch mit VHS-Rekordern verbracht, erklären die Musiker von Flut. Seit 2017 sind sie in Wien, „Global“ hieß ihr Debütalbum.

Flut: »Zur Zeit«. Kann man sich heute noch vorstellen, dass ein renommiertes Musikmagazin („Spex“ hieß es) den Untertitel „Musik zur Zeit“ trug? Heute würde das seltsam altklug wirken, damals war der Anspruch ganz normal, weil Pop sich wichtig nahm (und daher wichtig war). Damals, das war in den Achtzigerjahren, und die Band, die jetzt mit dem Song „Zur Zeit“ daherkommt, kann und will wohl auch nicht verleugnen, dass ihre Ästhetik in jenem Jahrzehnt wurzelt. Genauer: Im Postpunk, als Verweigerung eine coole Attitüde war. „Zurzeit hab ich nichts zu sagen“, erklärt der Sänger mit verächtlich monophtongisierten Zwielauten zu entsprechend schroffen Synthesizerklängen: „Stell mir keine Fragen zur Zeit. Ich wandere von hier ab, ich bin jetzt befreit, zurzeit.“ Gutes Spiel mit dem Wort. Im zweiten Teil kommt leichter Groove auf, entsprechend ändert sich die Bewegung: „Ich lauf im Kreis, mir hinterher.“ Sagen wir es à la Achtziger: Lässig. Thomas Kramar

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4.

Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und www.fm4.ORF.at.

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